Berlin. Viele Bundesbürger wollen in den Ferien verreisen. Österreich und Italien stehen oben auf der Liste. Wo gelockert wird und wo nicht.

Nach zwei Jahren Corona-Pandemie haben die Deutschen wieder Lust aufs Reisen. Nach einer Umfrage des Marktforschungsinstitutes Argyou stehen die Ferienländer Österreich und Italien beim Osterurlaub ganz oben. Vor allem der Comer See in Italien, Wien und Paris sind bei den Bundesbürgern beliebt. Welche Corona-Regeln gelten in welchen Urlaubsländern? Eine Übersicht:


Österreich: Maskenpflicht bleibt bestehen

Bereits im Februar wurden praktisch alle Corona-Beschränkungen gekippt. Die Folge waren rasant steigende Infektionszahlen. Danach wurde eine Maskenpflicht für Innenräume verhängt. Am Dienstag lag die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche – die Sieben-Tage-Inzidenz – bei 2842.

Zum Vergleich: Deutschland hat einen Wert von rund 1700. Die Auslastung in den Krankenhäusern steigt in Österreich aber weiter. Die Personalsituation im medizinischen Bereich wird wegen der hohen Infektionszahlen immer angespannter. Derzeit gilt eine Maskenpflicht in allen Innenräumen in Hotels, im Einzelhandel und im öffentlichen Verkehr.

Es gibt aber auch Ausnahmen. So haben Veranstaltungsbetreiber ab 100 Teilnehmern sowie Nachtgastronomie die Wahl: Maskenpflicht oder 3G (geimpft, genesen, getestet). In Wien gelten allerdings schärfere Regeln: Hier ist für alle Gastronomiebetriebe die Vorschrift 2G (geimpft oder genesen) bindend. Kulturveranstaltungen haben ausnahmslos Maskenpflicht.

Italien: Impfausweis wird abgeschafft

Als eines der letzten europäischen Länder lockert Italien ab April die Corona-Restriktionen. Mit dem 1. April und dem Ende des seit zwei Jahren geltenden Corona-Ausnahmezustandes fällt die 2G-Pflicht in Hotels. Im öffentlichen Personennahverkehr und in Geschäften werden keine Nachweise für Impfung, Genesung oder Tests (3G) mehr verlangt. Zum 1. Mai wird das in Italien „Green Pass“ genannte Zertifikat komplett abgeschafft.

Die Quarantänevorschriften werden stark gelockert: Künftig müssen sich nur noch Infizierte isolieren, Kontaktpersonen dürfen ihre Wohnung jederzeit verlassen. Mit Auslaufen des Notstandes wird auch das Expertengremium der Regierung aufgelöst, das die wichtigsten Pandemiemaßnahmen erarbeitet hat.

Für die Einreise nach Italien genügt ein negativer Schnelltest. Die Maskenpflicht gilt weiterhin in den Innenbereichen und im Freien bei Menschenansammlungen. Die Lage in den Krankenhäusern ist entspannt. Die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 784.


Frankreich: Ungeimpfte brauchen Tests

Wer davon träumt, in diesen Osterferien Austern in der Bretagne zu essen, von den Stufen der Montmartre-Basilika Sacré-Coeur aus den Blick auf das Pariser Häusermeer zu genießen, braucht sich nicht länger in Verzicht zu üben. Nur Ungeimpfte müssen mittlerweile bei der Einreise noch einen negativen Test vorweisen. Im Infektionsfall vor Ort sollten sich Urlauber fünf Tage lang isolieren.

Mitte März sind in Frankreich die meisten Corona-Beschränkungen gefallen. Weder beim Kino-, Museums-, Café- oder Restaurantbesuch noch beim Shoppen oder bei einer Zugreise wird nach Impfbestätigung oder Test gefragt.

Selbst die Maskenpflicht wurde weitestgehend einkassiert. Nur bei der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist noch ein Mund-Nasen-Schutz vorgeschrieben. Die aktuelle Inzidenz liegt bei 1330. Die meisten Infektionen verlaufen glimpflich, die Intensivstationen sind mit 1500 Patienten weit von einer Überlastung entfernt.


Spanien: Für die Einreise bleibt Registrierung Pflicht

Das Land hat fast alle Corona-Regeln aufgehoben. Spanien versucht, zur Normalität zurückzukehren. So gibt es für den Zutritt zu Hotels, Restaurants und Geschäften keinerlei 3G-Beschränkung. Nur für die Einreise ist noch ein Impf-, Genesenen- oder Testnachweis notwendig.

Das Gesundheitszeugnis muss bereits beim Einchecken auf dem Airport vorgelegt werden. Zudem müssen sich Reisende auf dem Portal „Spain Travel Health“ registrieren. Mittlerweile fiel sogar für Infizierte ohne oder mit leichten Symptomen die Quarantänepflicht weg. Kontaktpersonen müssen sich ebenfalls nicht mehr isolieren.

Maskenpflicht besteht nur noch in öffentlich zugänglichen Innenräumen und in Transportmitteln. Auf der Straße oder am Strand darf man sich ohne Mund-Nasen-Schutz aufhalten. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 227 und damit deutlich niedriger als in Deutschland. Allerdings ist die Dunkelziffer hoch, da Spanien nur noch bei schweren Symptomen testet. In den Hospitälern ist die Lage entspannt: 3,6 Prozent der Betten sind mit Corona-Patienten belegt.

Griechenland lockert die Einreiseregeln


In dem Land am südöstlichen Mittelmeer liegt die Sieben-Tage-Inzidenz mit 1404 aktuell etwas niedriger als in Deutschland. Rechtzeitig zu Beginn der Urlaubssaison wurden die Regeln für die Einreise gelockert.

Die elektronische Reiseanmeldung entfällt seit Mitte März. Besucher brauchen aber weiterhin einen Impf- oder Testnachweis. Impfzertifikate ohne Booster sind nur noch neun Monate nach der Grundimmunisierung gültig.

Ungeimpfte müssen bei der Einreise einen negativen PCR-Test vorweisen, der maximal 72 Stunden alt sein darf, oder einen höchstens 24 Stunden alten negativen Schnelltest. Die Nachweise werden bereits beim Abflug nach Griechenland kontrolliert. Kinder unter fünf Jahren brauchen keinen Test.

Im Land gilt in Restaurants und Cafés in den Außenbereichen 3G, in der Innengastronomie, in Kinos und Museen herrscht 2G-Pflicht. Wichtig: Eine Impfung ohne Booster verliert hier bereits nach sieben Monaten ihre Gültigkeit. Geschäfte dürfen nur mit Impf- oder negativem Testnachweis betreten werden. In Supermärkten gilt eine FFP2-Maskenpflicht.


Türkei verlangt Einreiseformular

Mit einem Wert von 125 ist die Sieben-Tage-Inzidenz in der Türkei aktuell sehr niedrig. Es gab allerdings in der Vergangenheit Zweifel an den Angaben der türkischen Behörden. Das Land gilt seit dem 3. März nicht mehr als Hochrisikogebiet. Damit entfällt für Rückkehrende nach Deutschland die Einreiseanmeldung.

Die türkischen Behörden verlangen jedoch weiter ein Einreiseformular, das innerhalb von 72 Stunden vor der Ankunft online ausgefüllt werden muss (register.health.gov.tr). Reisende ab zwölf Jahren müssen vollständig geimpft oder aktuell negativ getestet sein. Das wird bereits vor dem Abflug kontrolliert. Für Kinder unter zwölf Jahren besteht keine Testpflicht.

Bei der Ankunft wird an den türkischen Flughäfen Fieber gemessen. Bei erhöhter Temperatur können weitere Gesundheitsuntersuchungen angeordnet werden.

Im Land gelten Abstandsregeln sowie in geschlossenen Räumen und öffentlichen Verkehrsmitteln eine Maskenpflicht. Ansonsten gibt es keine Zugangsbeschränkungen: Restaurants, Cafés, Bars und Einzelhandelsgeschäfte sind ohne Impf- oder Testnachweis zugänglich.


Dänemark hat alle Vorschriften gekippt

Auch die letzte kleinere Corona-Beschränkung gehört in dem skandinavischen Land der Vergangenheit an. Niemand muss sich spätestens 24 Stunden nach der Einreise mehr testen lassen. Diese Pflicht galt jedoch nur für Nichtgeimpfte und Nichtgenesene, die von außerhalb des EU- und Schengenraumes ins Land wollten.

Bereits zum 1. Februar hatte die Regierung in Kopenhagen trotz eines Rekords bei den Neuinfektionszahlen entschieden, die allermeisten Pandemie-Vorschriften im Land aufzuheben.

Die beiden Hauptgründe für diesen Schritt waren mildere Krankheitsverläufe nach Omikron-Infektionen sowie die hohen dänischen Impfzahlen. Die Zahl der Neuinfektionen ist mittlerweile wieder stark gesunken – allerdings wird auch deutlich weniger getestet als zuvor. Die Sieben-Tage-Inzidenz in dem Sechs-Millionen-Einwohner-Land hatte zeitweise jenseits von 5000 gelegen, ging aber zuletzt auf knapp 640 zurück.