Berlin. Barbara Schöneberger ist die neue Moderatorin von “Verstehen Sie Spaß?“. Im Interview gesteht sie, was sie für echte Schönheit hält.

Ganz egal, was sie tut – Barbara Schöneberger (48) hat Erfolg. Nun übernimmt sie eine große Samstagabendshow im Ersten: „Verstehen Sie Spaß?“ (2. April, 20.15 Uhr) Dass sie selbst Spaß versteht, beweist sie seit Jahren.

Auch beim Interview in einem Berliner Hotel zeigt sie, dass sie nicht nur auf der TV-Bühne so mitreißend locker ist. Noch eben ein Butterbrot – dann kommt sie ins Reden. Über ihr Leben, ihr Geld und Schönheitsideale.

Sie sind eine der erfolgreichsten Entertainerinnen Deutschlands. War das nicht stressig auf dem Weg dahin?

Barbara Schöneberger: Nein, überhaupt nicht. Viele sagen dann ja auch immer: „Du hast doch sicher die Ochsentour gemacht.“ Nee, hab ich nicht. Der Job ist einfach wie ein tolles Hobby. Mehr zum Thema: Barbara Schöneberger macht jetzt auch noch Hörfunk

Klingt gut. Gab es denn während Corona ein paar Probleme?

Auch nicht. Ach was, mein Leben ist schon sehr privilegiert. Ich habe viel Geld. Ich habe viel Platz, das hilft. Ich habe täglich drei warme Mahlzeiten zubereitet. Ich habe einfach mal lockergelassen. Ich gehörte auch nicht zu denen, die gesagt haben: Wann kann ich endlich wieder auf die Bühne. Ich habe das Leben einfach mal gelebt. Das richtige Leben am richtigen Ort.

Es gibt also nichts, was richtig Arbeit für Sie ist?

Doch. Das gibt es. Ich mache dreimal die Woche Sport.

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Was quält Sie da genau?

Ich habe eine Personal Trainerin, die kommt morgens um acht, auch schon mal um Viertel vor acht. Eine Stunde rumspringen, aufs Trampolin, mit dem Hula-Hoop-Reifen. Schrecklich. Ich zwinge mich dazu. Darauf bin ich stolzer als auf alle andere Arbeit, die ich je getan habe. Das ist der weitaus größere Spagat als der Job.

Endgültig angekommen im TV-Olymp: Barbara Schöneberger präsentiert bald den Unterhaltungsklassiker „Verstehen Sie Spaß?“.
Endgültig angekommen im TV-Olymp: Barbara Schöneberger präsentiert bald den Unterhaltungsklassiker „Verstehen Sie Spaß?“. © SWR/Wolfgang Breiteneiche

Sie sehen sehr schlank aus.

Ich bin aber gar nicht dünner als vorher. Wahrscheinlich sogar eher dicker. Aber das war es ja. Ich war ja immer die Dicke, die trotzdem gut drauf war. Ich sah aus wie eine in Größe 42, hatte aber immer nur 38. Im Vergleich zu Sylvie Meis war ich natürlich ein Koloss. Gut, ich habe mich auch immer in die Rolle der Dicken hineinmoderiert.

Sie wollen aber nicht wirklich dick sein?

Auf keinen Fall. Aber heute gelten ja alle Körperformen als schön. Doch wenn ich zu wählen hätte, würde ich lieber aussehen wie Gisele Bündchen und nicht wie Beth Ditto. Obwohl ich Beth Ditto wirklich ganz toll finde.

Könnte es sein, dass Ihnen solche Sätze negativ ausgelegt werden?

Das könnte sein. Aber ich muss sagen, ich habe mich noch nie von Victoria’s-Secret-Models unterdrückt gefühlt. Ich bestaune sie, finde sie toll und schön. Ja, ich weiß, sie hungern und darben und machen viel Sport. Aber man sieht doch: Es ist machbar! Und das ist doch auch toll. Und ja, ich weiß, die Gene spielen auch eine Rolle …

Finden Sie also, dass Frauen doch schlank am schönsten sind?

Ich möchte wetten, dass bei GNTM auch wieder eine schlanke Frau gewinnt und nicht die kleine alte Dicke. Ich finde, es gibt im Leben ganz tolle Frauen mit ganz tollen Körpern, die überhaupt nicht der Schlankheitsnorm entsprechen, aber das ist dann eben auch nicht GNTM.

Sie sind erfolgreich, selbstständig, verdienen viel Geld. Gucken Sie auch auf Ihr Konto?

Nein, eigentlich nicht.

Haben Sie gerne Geld?

Total. Es verkörpert auf eine ab­strakte Weise Freiheit für mich. Ich liebe auch Bargeld, wenn es so toll raschelt. Ich bin auch absolut gegen die Abschaffung von Bargeld. Auch interessant: „Für immer Kult“ – Guido Cantz reitet auf der Retro-Welle

Geben Sie viel beim Shoppen für Mode aus?

Nein, überhaupt nicht. Eher fürs Bauen. Ich sag immer, wenn mal vor unseren Häusern keine Dixie-Klos mehr stehen, bin ich tot. Ich kauf gerne Teppiche oder Lampen. Wenn ich ein Mann wäre, hätte ich sicher eine Yacht und fünf tolle Autos.

Als Moderatorin sind Sie seit Jahrzehnten im Geschäft. Nun kommt die große Samstagabendshow. Sind Sie nervös?

Nicht so sehr. Nein. Aber ich träume vielleicht ein wenig schlecht. Träume so etwas wie, dass ich meine Unterlagen nicht finde. Oder – noch schlimmer – dass meine Strumpfhose zerrissen ist. Tief drin macht es dann wohl doch etwas mit mir.