Berlin. Wer sich mit Corona infiziert hat, muss sich isolieren. Lesen Sie hier, was Sie bei einem milden Verlauf der Krankheit tun können.

  • Eine Corona-Infektion kann zu einem Krankenhausaufenthalt führen - oder Krankentagem zuhause auf der Couch
  • Was kann man tun, damit man sich auskuriert?

Wer sich mit dem Coronavirus infiziert – egal ob mit der Delta- oder Omikronvariante – landet nicht immer im Krankenhaus. Wer Glück hat oder vollständig geimpft ist, kann den milden Krankheitsverlauf ambulant auskurieren. Was Sie dazu wissen müssen, lesen Sie hier.

Corona: Wie kann ich meinen Krankheitsverlauf überwachen?

Liegt man mit Covid nicht im Krankenhaus, sondern im heimischen Bett, kann man den Verlauf der Krankheit vor allem mit zwei Methoden überwachen. Expertinnen und Experten sind sich bislang nicht einig, welche von beiden effektiver ist.

Der Facharzt Jens Geiseler von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und und Beatmungsmedizin rät Patientinnen und Patienten, ihre Atemfrequenz zu überwachen – also die Anzahl der Atemzüge pro Minute. "Normalerweise atmet man 12 bis 16 Mal pro Minute", erklärt der Facharzt der Deutschen Presse-Agentur dpa. Bildet sich im Körper eine Lungenentzündung, die auf eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes hinweist, wird die Atmung schneller. "Die Patienten, die in der Frühphase einer solchen Lungenentzündung zu uns kommen, haben häufig eine Atemfrequenz von 22 bis 24 Zügen pro Minute", erklärt Geiseler.

Neben der Überwachung der Atemfrequenz können Infizierte auch noch den Sauerstoffgehalt ihres Blutes messen. Das geht heutzutage ganz einfach – mit sogenannten Pulsoxymetern aus der Apotheke oder dem Drogeriemarkt.

Welche Werte sind bei der Überwachung mit einem Pulsoxymeter wichtig?

In einem Beitrag für die "New York Times" erklärt der Notfallmediziner Richard Levitan, worauf es bei der ambulanten Messung mit einem Pulsoxymeter ankommt. Wichtig sei dabei vor allem die Sauerstoffsättigung im Blut. Verschlechtert sich der Zustand eines Patienten oder einer Patientin, nimmt die Sättigung ab.

Klaus Rabe, der ärztliche Direktor der LungenClinic Großhansdorf erklärt im "Ärzteblatt", wann Infizierte einen Arzt aufsuchen sollte. "Wird bei einem Covid-19-Patienten zu Beginn der Quarantäne eine Sauerstoffsättigung von 93 Prozent gemessen, sollte bei einem wiederholt messbaren Abfall von fünf Prozent der Arzt kontaktiert werden."

Als Untergrenze gibt Rabe bei gesunden Patientinnen und Patienten einen Wert von 90 Prozent Sättigung an – bei Menschen mit Vorerkrankungen oder Seniorinnen und Senioren liege dieser Wert eher bei 88 Prozent.

Darum sollte man sich nicht nur auf Pulsoxymeter verlassen

An der Überwachung der Sauerstoffsättigung mit Pulsoxymetern gibt es allerdings auch Kritik. Der Lungenarzt Geiseler beruft sich auf eine Studie aus dem Jahr 2020, nach der die Geräte für den Heimgebrauch zu ungenau seien – vor allem in den niedrigeren und damit relevanten Sättigungsbereichen. Die Geräte "sind nicht für medizinische Zwecke gedacht, sondern für Fitness", sagt Geiseler der dpa. "Ich würde nicht dazu aufrufen, dass sich jeder als Kontrollgerät so ein Pulsoxymeter zulegt."

Außerdem funktionieren die Geräte nicht immer richtig. Dunkel lackierte und künstliche Fingernägel können die Ergebnisse verfälschen. Außerdem kann der Sensor während der Messung abrutschen, was ebenfalls zu ungenauen Messergebnissen führen kann.

Darf ich während der Isolierung einkaufen gehen?

Kurz gesagt: Nein. Bei bestätigten positiven Corona-Tests wird eine häusliche Isolierung angeordnet. Diese dauert mindestens 14 Tage. Danach dürfen Sie das Haus wieder verlassen, wenn Sie mindestens drei Tage fieberfrei sind und keine Atemprobleme mehr haben. Etwas anders sind die Regeln bei der Quarantäne.

Wie kann ich meine Covid-Symptome ambulant behandeln?

Da sich ein milder Covid-Verlauf bei vielen Menschen wie eine Grippe anfühlt, können die Symptome auch mit ähnlichen Hausmitteln gelindert werden. Ein wichtiger Baustein der Genesung ist ausreichend Ruhe. Auch viel trinken hilft. Der amerikanische Arzt Rishi Desai verrät dazu bei "Business Insider" einen Tipp: "Flüssigkeit immer mit ein bisschen Zucker und Salz trinken, statt einfach nur pures Wasser. Das hilft dem Körper dabei, das Wasser aufzunehmen".

Die oft mit einer Coronainfektion einhergehenden Atembeschwerden können mit der Inhalation ätherischer Öle oder Salzen gelindert werden. Dazu können Infizierte einen Topf oder eine Schüssel aus hitzebeständigem Material mit heißem Wasser füllen und die gewünschten Öle oder Salze hinzufügen. Anschließend hält man den Kopf über die Schüssel und atmet den heißen Dampf ein. Das befeuchtet die angegriffenen Schleimhäute und weitet die Atemwege.

Auch Fieber geht oft mit einer Corona-Infektion einher. Als klassisches Hausmittel haben sich dabei Wadenwickel bewährt. Sie wirken fiebersenkend, weil die kalten Wickel dem Körper Wärme entziehen. Aber Achtung: Fieber ist eine natürliche Reaktion des Körpers, auch wenn es sehr unangenehm ist. Durch sie kann der Körper Viren schneller abtöten. Deshalb sollten Wadenwickel nur genutzt werden, wenn die Person durch das Fieber stark belastet ist.