Berlin. Der Asteroid „4660 Nereus“ kommt am 11. Dezember unserem Planeten nahe. Ein Experte erklärt, wie gefährlich der Komet für uns wird.

  • Der Asteroid mit der Bezeichnung „4660 Nereus“ gehört zu den potenziell gefährlichen Objekten
  • Der Himmelskörper, der etwa so groß wie der Eifelturm in Paris ist, steht schon länger unter Beobachtung
  • Eine Gefahr droht eher von anderen Objekten

Es ist das Horrorszenario vieler Katastrophenfilme: Ein Asteroid rast auf die Erde zu, droht diese zu zerstören. Das ist keineswegs nur Fantasie. Derzeit sind ein paar 1000 Objekte bekannt, die der Erde gefährlich nah kommen.

Einer von ihnen: Ein Asteroid namens „4660 Nereus“. Mit circa 300 Metern Durchmessern entspricht er ungefähr den Ausmaßen des Eiffelturms. Etwa alle zehn Jahre kommt er der Erde zu nah. Diesmal ist es am 11. Dezember so weit.

Asteroid ist nach einem Meeresgott benannt

PHO – „potentially hazardous object“ (potenziell gefährliche Objekte) – heißt das in der Wissenschaft. Das sind Asteroiden oder Meteroiten, die so nah an der Erde vorbeifliegen, dass sie dabei möglicherweise großen Schaden anrichten können.

Wie „4660 Nereus“, der nach einem Meeresgott der griechischen Mythologie benannt ist. Er würde mit einer Geschwindigkeit von mehr als elf Kilometern pro Sekunde auf die Erde aufprallen. „Wenn er einschlagen würde, wäre das eine Katastrophe“, sagt Rainer Kresken, Leiter der Starkenburg-Sternwarte Heppenheim: „Das würde einen ganzen Kontinent plattmachen.“

„4660 Nereus“ bleibt auf zehnfachem Mondlängen-Abstand

Doch Kresken gibt Entwarnung. Denn „4660 Nereus“ ist kein Unbekannter und steht schon länger unter Beobachtung. Wie immer, wenn ein Weltall-Objekt als „PHO“ eingestuft wird, verfolgen zahlreiche Institutionen wie zum Beispiel die Europäische Raumfahrtbehörde ESA seine Bewegungen ganz genau.

Deshalb wissen die Experten: Der Asteroid wird diesmal mit einem Abstand von 3,8 Millionen Kilometern an der Erde vorbei sausen, das ist ungefähr zehnmal so viel Distanz wie zwischen Erde und Mond. Weil die Forscher Umlaufbahnen gut berechnen können, droht von „4660 Nereus“ auch vermutlich in den nächsten 100 Jahren keine Gefahr.

"4660 Nereus": Gefahr droht von anderer Seite

Das trifft derzeit auf alle Objekte zu, die wie „4660 Nereus“ als potenziell gefährlich kategorisiert sind. „Alle diese Objekte werden sehr sorgfältig verfolgt“, sagt Kresken, der selbst über 100 Asteroide entdeckt hat. Völlig aus der Luft gegriffen seien die Katastrophenszenarien dennoch nicht.

„Gefährlich sind die Objekte, die wir noch nicht entdeckt haben“. So gehen Weltraumforscher davon aus, dass unter den vielen Brocken, die die Sonne umkreisen, einige dabei sind, die mit einer Größe von rund 100 Metern durchaus der Erde einmal gefährlich werden könnten. „Diese sind aufgrund ihrer relativ geringen Größe aber nicht langfristig beobachtbar“, sagt Kresken.

Wer sich sorglos gruseln will, kann ab Donnerstag den Film „Don’t look up“ im Kino oder auf Netflix ansehen. Darin spielen Leonardo DiCaprio und Jennifer Lawrence zwei Astronomen, die einen Asteroiden entdecken, der die Erde zerstören wird. Doch ihre Versuche, die Menschen zu warnen, scheinen erfolglos.