Eine Mitarbeiterin äußerst sich kritisch zu einer angeblichen Testpflicht – die Uni reagiert umgehend. Der Fall sorgt für Debatten.

Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München hat eine Mitarbeiterin hochkant rausgeschmissen, weil die Frau sich in einem Video kritisch über Corona-Maßnahmen äußert. Man distanziere sich "aufs Schärfste" von Inhalt des etwa zwei Minuten langen Clips, teilte die LMU in einer kurzen Stellungnahme am Montag mit.

Das Drehen und Posten von Videomaterialien in den Räumlichkeiten der LMU für Privatzwecke und ohne Genehmigung sei unzulässig. Gegen die Mitarbeiterin sei ein Hausverbot ausgesprochen worden, die Frau sei von ihren Dienstaufgaben freigestellt. "Eine fristlose Kündigung wird darüber hinaus auf den Weg gebracht."

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Impfkritik und wüste Beschimpfungen

In dem Video macht eine augenscheinlich junge Frau in OP-Kittel ihrem Ärger über angebliche PCR-Testpflicht für ungeimpfte Mitarbeiter von Kliniken und Universitäten in Bayern Luft. Diesen Test sollen Ungeimpfte selbst bezahlen müssen, behauptet die Frau. Das, so glaubt die Mitarbeiterin, werde zu Kündigungen führen und den Fachkräftemangel in der Pflege, aus ihrer Sicht die eigentlich Krise in Deutschland, verschärfen. Nicht jede Mitarbeiterin könne sich die Tests leisten.

Ihre teils in wüsten Beschimpfungen vorgetragenen Ausführungen begleitet die Frau mit Kameraschwenks durch die Räume des pathologischen Instituts. Am Ende richtet sich ihr Zorn vor allem gegen Impfungen, die aus Sicht der Mitarbeiterin erzwungen würden.

Die Geschichte der Impfpflicht in Deutschland

weitere Videos

    Rauswurf sorgt für kontroverse Debatte

    In den sozialen Medien wurden die Aufnahme und der Rauswurf der Mitarbeiterin am Donnerstag wortreich diskutiert. Auf Twitter trendeten am Mittag zwei Hashtags. Während sich unter #SoliMitSamii Unterstützer aus der Szene der Ungeimpften und selbsternannten Querdenker sammelten, lobten unter #dankeLMUklinik Nutzerinnen die schnelle Reaktion der Universität.

    Von der LMU heißt es zu dem Video weiter, derzeit komme es auf die Rücksicht aller an, um kranken Menschen bestmöglich zu helfen und das stark belastete Personal im Gesundheitswesen zu unterstützen. "Die Verbreitung solcher Videos trägt dazu sicherlich nicht bei." (pcl)