Berlin. Wer gerne Pasta isst, sollte sich auf harte Zeiten einstellen: Wegen einer Zutat droht den Nudeln jetzt ein saftiger Preisanstieg.

Wer Nudeln mag, weiß: Hartweizen ist für die klassische Pasta unverzichtbar. Denn das Getreide sorgt für die typische Konsistenz von Spaghetti, Penne oder Farfalle. Doch am Hartweizen liegt es auch, dass die Preise für Nudeln in naher Zukunft vermutlich deutlich steigen werden.

Die vielen Unwetter haben dem Weizen auf den Feldern übel mitgespielt. Hartweizen gilt als witterungsempfindlich - durch den Wechsel von langen Trockenphasen und heftigen Regenfällen leidet er unter Qualitätsmängeln und Schimmelbefall, berichtet der Nachrichtensender n-tv. Demnach fällt die weltweite Hartweizenernte 2021 auf ein 20-Jahres-Tief.

Weizenpreis: Klimawandel schadet der Ernte

Und das bringt die Nudelhersteller in Bedrängnis. "Die Weizenproduktion in diesem Jahr ist ungenügend, das kann eine sehr harte Zeit sein", erklärt Paolo Barilla der Nachrichtenagentur Reuters. Der 60-Jährige ist der stellvertretende Aufsichtsratschef des Pasta-Weltmarktführers Barilla.

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Barilla berichtet, dass in den wichtigen Exportregionen auch viel Weizen durch Hitzewellen verdörrt sei. Das wiederum überraschte die Handelsunternehmen, Mühlen mussten Produktionskürzungen hinnehmen. Barilla sagt: Der Klimawandel könne der Branche zukünftig erheblich zusetzen.

Hartweizen knapp dreimal so teuer wie 2020

Auch Deutschland ist von der Weizenknappheit betroffen. Im August bezahlte man für eine Tonne Hartweizen zwischenzeitlich mehr als 600 Euro. Im Vorjahr war es laut Angaben des Verbands der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS) weniger als die Hälfte. 2019 lagen die Preise bei ungefähr 220 Euro pro Tonne.

Schon jetzt kosten Nudeln und andere Weizenprodukte laut Statistischem Bundesamt bis zu 15 Prozent mehr als im September 2020. Wie sehr die Preise noch anziehen werden, kann niemand vorhersagen - wohl aber, dass sie es werden. Denn: "Kein Hersteller kann so eine dramatische Verknappung auffangen", erklärt der Sprecher des VGMS, Guido Jeremias, in Interview mit n-tv. (te)