Der niederländische Reporter Peter R. de Vries ist nach dem auf ihn verübten Mordanschlag gestorben. Das gab seine Familie bekannt.

Der bekannte niederländische Kriminalreporter Peter R. de Vries ist nach dem auf ihn verübten Mordattentat gestorben. Das gab die Familie des Journalisten am Donnerstag (15. Juli) bekannt. Ein unbekannter Täter hatte de Vries am 6. Juli nach einem Fernsehauftritt in Amsterdam in den Kopf geschossen.

„Peter hat bis zuletzt gekämpft, aber er hat den Kampf verloren“, erklärte seine Familie in einer vom niederländischen Sender RTL am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung.

Zwei Männer nach dem Mordanschlag festgenommen

Nach der Tat waren ein 21-Jähriger aus Rotterdam und ein in den Niederlanden lebender 35-jähriger polnischer Staatsbürger festgenommen worden. Ein zunächst ebenfalls festgenommener Dritter wurde wieder freigelassen.

Der Investigativjournalist de Vries ist bekannt, weil er über hochkarätige Kriminalfälle berichtete. Unter anderem recherchierte er im Bereich der organisierten Kriminalität. Regelmäßig war er im niederländischen Fernsehen zu sehen.

De Vries war Vertrauensperson eines Kronzeugen in einem Drogenprozess

Darüber hinaus engagierte sich de Vries als Sprecher von Kriminalitätsopfern. Wie verschiedene Medien berichteten, war er zuletzt Vertrauensperson des wichtigsten Kronzeugen in einem Prozess gegen den mutmaßlichen Drogenboss Ridouan Taghi. Das im März eröffnete Verfahren findet unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt.

De Vries hatte vor der Tat gesagt, er stehe auf Taghis „Abschussliste“. Der Drogenkriminelle gilt als meistgesuchter Verbrecher der Niederlande. Staatsanwälte beschreiben seine Organisation als „gut geölte Tötungsmaschine“. Der Angriff auf de Vries hatte über die Grenzen der Niederlande hinweg für Entsetzen gesorgt. (mit dpa/AFP)