Washington. In Idaho verletzt ein Mädchen drei Menschen mit einer Schusswaffe. Nun droht der Sechstklässlerin eine Anklage wegen versuchten Mordes.

Sechste Klasse. Mittelschule. Kinder in Amerika sind dann in der Regel elf oder zwölf Jahre alt. Ein Mädchen dieses Jahrgangs hat am Donnerstag über ihre Schule im 4000-Einwohner-Nest Rigby im US-Bundesstaat Idaho hinaus landesweit Schlagzeilen und Kopfschütteln ausgelöst. Aus noch unklaren Motiven zog das Kind nach Angaben der Polizei gegen 9 Uhr eine Pistole aus ihrem Rucksack und feuerte in und vor ihrer Schule, die von 1500 Kindern und Jugendlichen besucht wird, drauf los.

Zwei Mitschüler und ein Hausmeister erlitten Verletzungen an den Extremitäten, die, so der Trauma-Arzt Dr. Michael Lemon, glücklicherweise nicht lebensbedrohend waren. Jim Wilson, der Hausmeister, wurde noch am Abend aus dem Krankenhaus entlassen. Die beiden Schüler seien in guter Verfassung, sagte eine Krankenhaussprecherin. Krista Turnblom Gneiting, eine Mathe-Lehrerin, überwältigte das schießende Kind und hielt es in Schach, bis die Polizei eintraf.

Amoklauf einer Sechstklässlerin: Drei Menschen verletzt

Lucy Long, ebenfalls eine Sechstklässlerin, berichtete der Zeitung "Post Register", dass sie im Unterricht zwei Pistolenschüsse gehört habe. Kurz darauf sei ihr Klassenraum abgeriegelt worden, Licht und Computer wurden abgeschaltet.

Steve Anderson, der zuständige Sheriff, hielt sich mit Informationen über die Identität der Schützin zurück. Es wurde kein Name genannt. Bestätigt wurde auch nicht, was das lokale Medium EastIdahoNews.com meldet: Dass die Täterin, die aus der Stadt Idaho Falls stammt, vor wenigen Tagen in sozialen Medien ihren Gewaltakt angedroht haben soll.

Der jungen Schützin droht Mordanklage

Staatsanwalt Mark Taylor betonte, die Ermittlungen, in die sich auch die Bundespolizei FBI eingeschaltet hat, stünden noch am Anfang. Klar sei aber, dass das Mädchen nach Idaho-Recht des dreifachen versuchten Mordes angeklagt werden könne.

In sozialen Netzwerken tauchte die Forderung auf, die Eltern des Kindes zu belangen. Ohne sie, so die Vermutung, wäre dem Mädchen eine Waffe wahrscheinlich nicht zugänglich gewesen. Die Schulen im ganzen Bezirk um Rigby haben am heutigen Freitag geschlossen.