Berlin. Das Fahrrad soll künftig mehr in den Mittelpunkt rücken. Dafür gibt es den Nationalen Radverkehrsplan 3.0. Auch Bürger konnten sich hier mit ihren Ideen einbringen.

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch einen Nationalen Radverkehrsplan verabschiedet, der bessere Bedingungen für Radfahrer in Deutschland schaffen soll.

Er enthält Handlungsempfehlungen und Strategien, um bis 2030 den Radverkehr auf dem Land und in der Stadt zu fördern. "Mit unserem neuen Nationalen Radverkehrsplan machen wir Deutschland zum Fahrradland", sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU).

Der Plan sieht bis Ende der 2020er Jahre mehr Radschnellverbindungen vor, mehr Rücksicht auf Lastenräder und einen Ausbau von Fahrradparkplätzen. Außerdem sollen die Wege für Fahrräder und Autos möglichst getrennt geplant werden.

Um den Plan zu entwickeln, hatten sich Bürger mit mehr als 2000 Ideen einbringen können. Der Wunsch nach lückenlosen Radverkehrsnetzen und mehr Verkehrssicherheit habe dabei eine wichtige Rolle gespielt, erklärte Scheuer. Es solle "kein Gegeneinander, sondern ein Miteinander" geben, betonte der Minister. "Ich erwarte, dass der Radverkehr gleichberechtigt mitgedacht wird."

Die Rahmenbedingungen sollen dem Plan zufolge so angepasst werden, dass die Bürger in Deutschland anstelle von durchschnittlich 120 Wegen bis 2030 gut 180 Wege pro Jahr mit dem Rad zurücklegen. Das entspräche einem Anstieg von einer durchschnittlichen Weglänge von 3,7 Kilometern auf sechs Kilometer. Dabei sollen Radfahrer sicherer unterwegs sein: Gegenüber 2019 soll die Zahl der im Verkehr getöteten Radfahrer um 40 Prozent sinken.

Um die Ziele erreichen zu können, kämen dem Radverkehr in Deutschland bis zum Jahr 2023 etwa 1,46 Milliarden Euro zugute, erklärte Scheuer.

Das werde auch dem allgemeinen Interesse am Fahrrad gerecht, das "sprunghaft angestiegen" sei. Der Bundesverkehrsminister verwies auch auf die vor wenigen Tagen erzielte Einigung auf eine Änderung der Straßenverkehrsordnung. Auch sie werde helfen, das Radfahren in Deutschland sicherer zu machen. Die Verkehrsminister hatten sich am vergangenen Freitag unter anderem auf höhere Bußgelder für zugeparkte Rad- und Gehwege verständigt.

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