Die Deutschen kaufen wieder mehr Klopapier und andere Hygieneartikel. Laut einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes war der Absatz von Toilettenpapier in der Woche vom 12. bis 17. Oktober 2020 fast doppelt so hoch wie im Vorkrisen-Zeitraum von August 2019 bis Januar 2020.
Weitere Artikel, deren Absätze im beobachteten Zeitraum stark anstiegen: Desinfektionsmittel (plus 72,5 Prozent) und Seife (plus 62,3 Prozent). Sowohl Politikerinnen und Politiker als auch Handelsverbände versichern, dass es zu keiner Versorgungsknappheit komme und sogenannte „Hamsterkäufe“ deshalb unnötig seien.
Der Lebensmittelhandel appelliert an die Bevölkerung, auf „Hamsterkäufe“ zu verzichten. Die Versorgungslage mit Gütern des täglichen Bedarfs sei gesichert, sagte der Sprecher des Handelsverbands Lebensmittel, Christian Böttcher, unserer Redaktion.
Die Nachfrage nach Hygieneprodukten und einzelnen Lebensmitteln sei zwar gestiegen, doch die Lieferketten funktionierten. Die Lager seien gut gefüllt und sich leerende Regale könnten schnell wieder bestückt werden. Wichtig sei es, dass die Verbraucher wie immer einkauften – und zwar in handelsüblichen Mengen.
„Solange der Verbraucher sich normal verhält, wird es keine Unterversorgung geben“, sagte auch der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Papierfabriken (VDP), Klaus Windhagen. Die Versorgung mit Toilettenpapier sei auch in der aktuellen Welle gesichert.
Klopapier ist meistens im Überfluss vorhanden
In Lebensmittelgeschäften und Drogeriemärkten in Berlin-Mitte war die Versorgungslage am Donnerstag stabil. Ob drei oder fünf Lagen, ob Premium- oder Recyclingpapier: Nahezu alle erdenklichen Varianten an Toilettenpapier lagen in den Regalen.
An Nachschub mangele es laut dem Ladenpersonal auch nicht. „Wir sind gut versorgt und können leere Regale jederzeit auffüllen“, sagte der Mitarbeiter eines Supermarktes in Berlin-Mitte.
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Leere Regale in manchen Läden sind kein Grund zur Sorge
In anderen Städten mehren sich dagegen die Berichte über leere Klopapier-Regale in den Geschäften. In Frankfurt seien die Regale mehrerer Drogeriemärkte leergeräumt, berichtet die „FAZ“. Auch in München und Hamm soll es punktuell zu Lieferengpässen kommen. In Düsseldorf hat ein Klopapierhersteller vorgesorgt: Auf dem Firmenparkplatz können sich Kunden ihr Klopapier aus einem neuen Automaten ziehen.
Damit möchte der Hersteller „einen Beitrag zur Versorgung der Öffentlichkeit“ leisten. Nötig sei das allerdings nicht, teilt der Handelsverband in Hessen mit. Leere Klopapierregale seien lediglich Einzelfälle. Die Lager der Herstellerfirmen seien voll und die Lieferketten gesichert.
Wie viele Rollen sind genug?
Kein Grund für Hamsterkäufe also. Aber wie viel Toilettenpapier ist genug? Generell empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungssicherheit und Katastrophenhilfe, sich einen Vorrat für etwa zehn Tage anzulegen.
Wer sich wegen seines Vorrats an Klopapier unsicher ist, dem hilft vielleicht die folgende Faustformel: Eine Rolle pro Person und Woche. Einem Single-Haushalt reicht eine normale Packung mit acht Rollen Klopapier demnach für etwa zwei Monate.
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