Berlin. Manuela Schwesig hat den YES!Award für ihren Umgang mit Brustkrebs erhalten. Sie habe Erkrankte ermutigt, hieß es bei der Verleihung.

Manuela Schwesig stand offen zu ihrer Brustkrebserkrankung, hat die Behandlung im Mai erfolgreich abgeschlossen – und wurde nun mit einem Preis geehrt: Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern (SPD) hat für ihren offenen Umgang mit der Krankheit den YES!Award erhalten.

Die Auszeichnung in Form eines Ringes nahm die 46-Jährige am Samstagabend in Berlin auf der YES!CON entgegen. Bei der digitalen Selbsthilfegruppe „yeswecan!cer“ hieß es, dass Schwesig es geschafft habe, Betroffene zu ermutigen, ihre Isolation zu verlassen und offen über den Krebs zu sprechen. Im September vergangenen Jahres hatte die Politikerin ihre Erkrankung öffentlich gemacht.

Manuela Schwesig präsentiert nach ihrer Auszeichnung mit dem YES!Award den Preis, welchen sie als Ring an der Hand trägt. Der Preis wird im Rahmen der ersten digitalen Krebsconvention YES!CON verliehen.
Manuela Schwesig präsentiert nach ihrer Auszeichnung mit dem YES!Award den Preis, welchen sie als Ring an der Hand trägt. Der Preis wird im Rahmen der ersten digitalen Krebsconvention YES!CON verliehen. © dpa | Christoph Soeder

Schwesig: „Krebs gehört ein Leben lang zu mir“

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

„Ich habe den Krebs sehr schnell akzeptiert“, sagte die Ministerpräsidentin in ihrer Dankesrede, „er gehört jetzt, auch wenn ich als geheilt gelte, ein Leben lang zu mir – mit allen positiven, aber natürlich auch negativen Erfahrungen. Deshalb bin ich sehr, sehr stolz auf den Preis. Ich weiß genau, dass ich hier nicht stehen würde, wenn es nicht so viele tolle Menschen gegeben hätte, die mir gesagt haben: Du bist nicht allein…“

Auch interessant: Krebssterblichkeit in Europa sinkt – das sind die Gründe

Die Initiatoren begründeten ihre Entscheidung für Schwesig mit der Behutsamkeit, mit der die 46-Jährige ihre Sorgen thematisiere. Erwähnt wurde auch der Pragmatismus beim Regeln aller Angelegenheiten und die Sensibilität, die in ihrer Kommunikation über den Krebs zum Ausdruck komme. Sie habe das Thema in das Bewusstsein vieler Menschen gerückt, die es bisher verdrängt hatten. Damit habe sie einen wichtigen Beitrag zur Enttabuisierung der Volkskrankheit geleistet.

Die YES!CON wurde unter anderem von Joko Winterscheidt moderiert.
Die YES!CON wurde unter anderem von Joko Winterscheidt moderiert. © Peter Müller | Peter Müller

Auf der YES!CON konnten Zuschauer an zwei Tagen digitale Panels rund um das Thema Krebs verfolgen. Außerdem fand eine Live-Veranstaltung in Berlin statt. Durch das Programm führte unter anderem Joko Winterscheidt.

„yeswecan!cer“ bezeichnet sich als größte Selbsthilfegruppe Deutschlands. Die Organisation unterstützt an Krebs erkrankte Menschen mithilfe einer Selbsthilfe-App. Gemeinsam mit dem Musikprojekt Schiller haben zahlreiche Mitglieder der Gruppe den Song „Morgenstund“ veröffentlicht. Lesen Sie hier: Diagnose Krebs: So können sich Betroffene digital vernetzen

(dpa/raer)