Berlin. Viel trinken! Das ist im Sommer immer noch der beste Tipp. Doch: Was sind die besten Durstlöscher? Und kann ich auch zu viel trinken?

Die Sommer in Deutschland werden immer wärmer. Immer häufiger treten Hitzeperioden auf oder werden Temperaturrekorde erzielt. Bei 30 Grad und mehr macht der Körper schon mal schlapp. Nicht selten fühlen wir uns an heißen Tagen antriebslos und erschöpft. Vor allem Älteren, Kindern und Menschen etwa mit Herzkreislauferkrankungen macht die Hitze zu schaffen.

Wichtig daher: ausreichend trinken. Aber wie viel ist gesund? Ein Überblick über die wichtigsten Fragen.

Hitze: Was passiert an heißen Tagen mit meinem Körper?

Der Körper versucht, die Körpertemperatur durch verstärkte Schweißproduktion zu senken. Durch das starke Schwitzen gehen Flüssigkeit, Mineralstoffe und Spurenelemente verloren. Um für Abkühlung zu sorgen, weiten sich zudem die Blutgefäße der Haut.

Dadurch sinkt der Blutdruck, der Kreislauf wird geschwächt. Bei starker Hitze kann dies dazu führen, dass das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird – dann stellen sich Schwindel, Kopfschmerzen, Mattigkeit und Konzentrationsstörungen ein.

Wer leidet besonders?

Besonders hitzegefährdet sind Menschen, deren Kreislauf ohnehin nicht sehr stabil ist – etwa c hronisch Kranke, Übergewichtige und Ältere. Babys und Kleinkinder können zudem noch nicht ausreichend schwitzen und sollten daher besonders geschützt werden.

Manche Experten empfehlen Menschen mit schwachen Venen, gerade an heißen Tagen Stützstrümpfe zu tragen, damit das Blut durch die Erweiterung der Gefäße nicht in die Beine sackt und so zusätzlich Kreislaufprobleme verursacht.

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    Wie viel sollte ich an heißen Tagen trinken?

    Die „Deutsche Gesellschaft für Ernährung“ (DGE) rät Erwachsenen dazu, über den Tag verteilt 1,5 Liter zu trinken. Bei Hitze dürfen es ruhig drei Liter und mehr sein – am besten zu jeder Mahlzeit und auch zwischendurch.

    Das Umweltbundesamt empfiehlt in seinem „Hitze-Knigge“, stündlich ein Glas Wasser zu trinken – auch wenn man keinen Durst hat. Denn: Das Durstgefühl setzt erst ein, wenn bereits viel Flüssigkeit verloren wurde.

    Was passiert, wenn ich zu wenig trinke?

    Müdigkeit und Unkonzentriertheit sind erste Anzeichen für einen Flüssigkeitsmangel. Laut DGE wird dem Blut Wasser entzogen, es „dickt ein“ und verursacht Kopfschmerzen, eine verringerte körperliche Leistungsfähigkeit und Verstopfung. Im schlimmsten Fall kann der Mangel zu einem Kreislauf- und Nierenversagen führen. Vor allem ältere Menschen sollten aufpassen: Wenn sie zu wenig trinken, können sie schnell an Verwirrtheit leiden.

    Die DGE empfiehlt, ein Getränk immer in Sichtweite zu stellen, zu jeder Mahlzeit ein Glas Wasser zu trinken und sich mit Hilfe eines Trinkweckers oder einer Trink-App ans Trinken zu erinnern.

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    Kann ich auch zu viel trinken?

    Zu viel Flüssigkeit scheiden gesunde Menschen über die Nieren wieder aus – sofern Nieren, Leber und Herz normal arbeiten. Doch es kann auch zu einer sogenannten Hyperhydratation kommen. Dann gibt es im Körper zu viel Wasser und zu wenig Natrium. Das betrifft Menschen mit einer Erkrankung, die die Fähigkeit des Körpers zur Wasserausscheidung vermindert.

    Was sollte ich trinken?

    Ideale Durstlöscher sind Leitungswasser, Mineralwasser, abgekühlte Kräuter- und Früchtetees, zum Beispiel Tee mit Minze oder Zitrone, oder verdünnte Obst- und Gemüsesäfte. Sie enthalten in der Regel genügend Mineralien, um die ausgeschwitzten Salze wieder zu ersetzen.

    Auch wenn es bei heißem Wetter verlockend aussieht: Bei eisgekühlten Getränken ist Vorsicht geboten, weil sie Magenschmerzen verursachen können und der Körper zu viel Energie aufbringen muss, um sie auf Körpertemperatur zu erwärmen.
    Auch wenn es bei heißem Wetter verlockend aussieht: Bei eisgekühlten Getränken ist Vorsicht geboten, weil sie Magenschmerzen verursachen können und der Körper zu viel Energie aufbringen muss, um sie auf Körpertemperatur zu erwärmen. © Getty Images/iStockphoto | Rimma_Bondarenko

    Das Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) empfiehlt lauwarme Getränke, da sie dem Körper am Schnellsten als Kühlmittel zu Verfügung stehen. Heißgetränke fördern das Schwitzen. Auch über Wassermelonen, Gurken oder Tomaten lässt sich der Flüssigkeitsbedarf regulieren.

    Auf welche Getränke sollte ich verzichten?

    Zuckerreiche Limonaden verursachen noch mehr Durst. Vorsicht auch vor eiskalten Getränken: Auch wenn man sich bei hohen Temperaturen nach ihnen sehnt, können sie Magenbeschwerden verursachen. Zudem muss der Körper mehr arbeiten, um die Flüssigkeit auf Körpertemperatur zu erwärmen. Auf Alkohol, Kaffee und Energy-Drinks sollte ebenso besser verzichtet werden. Sie weiten die Gefäße, was das Herz noch mehr belastet. Die Folge ist verstärktes Schwitzen.

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      Was sollte ich essen?

      Hier gilt: Keine schwere und fette Kost, sondern besser mehrere kleine und leichte Mahlzeiten. „Der Hitze-Knigge“ rät außerdem dazu, Mahlzeiten mit einem möglichst hohen Wassergehalt zu sich zu nehmen, also Obst, Gemüse, Salat. Eiweißreiche Nahrungsmittel wie Fleisch sollten vermieden werden. Sie erhöhen die Körperwärme.

      Was kann neben reichlich Wasser noch helfen?

      Es empfiehlt sich, Hände, Nacken und Gesicht hin und wieder mit kaltem Wasser zu waschen. Wer die Beine zudem immer mal wieder für einige Minuten hoch legt, entlastet die Gefäße und beugt dem Anschwellen von Beinen und Füßen vor.

      Schnell und effektiv hilft ein kalter Lappen, den man sich auf eine Seite des Halses legt. Das regt die Blutdruckfühler an, der Blutdruck steigt wieder. Auch die Beine hoch zu lagern bringt den Kreislauf wieder auf Trab. (jb/afp/dpa)

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