Berlin/Husum. An der Nordseeküste werden aktuell Hunderte von toten Jungheringen gesichtet. Das massenhafte Fischsterben gibt Fachleuten Rätsel auf.

  • Hunderte tote Fische wurden in Schleswig-Holstein und Niedersachsen an den Strand gespült
  • Wissenschaftler rätseln – nun werden Proben ausgewertet, um das Massensterben zu erklären
  • Klimawandel oder gefährliche Vibrionen: Was ist die Ursache des Fischsterbens?

Rätselhaftes Massenfischsterben an der Nordseeküste: Hunderte tote Fische – vor allem Jungheringe, aber auch Störe und Aale – sind seit dem Mittsommerwochenende an mehreren Orten in Schleswig-Holstein und Niedersachsen an den Strand gespült worden. Betroffen seien laut der Schutzstation Wattenmeer in Husum vor allem die Küsten vor Cuxhaven, Büsum, Eiderstedt und Nordstrand.

Die zuständigen Behörden versuchen nun, den Grund für das mysteriöse Fischsterben schnellstmöglich herauszufinden.

„Das Meerwasser ist etwa 20 Grad warm und Heringe weichen vor Überhitzung normalerweise in tieferes Wasser aus“, berichtet Biologe Rainer Borcherding von der Schutzstation Wattenmeer. Möglicherweise seien die Tiere in Kontakt mit giftigen Algen gekommen, die sich aufgrund der warmen Witterung entwickelten, hieß es auf der Internetseite der Organisation.

An der Nordseeküste wurden teils Hunderte toter Jungheringe im Spülsaum angeschwemmt, wie hier vor St. Peter-Ording.
An der Nordseeküste wurden teils Hunderte toter Jungheringe im Spülsaum angeschwemmt, wie hier vor St. Peter-Ording. © Schutzstation Wattenmeer/Rainer ScHUlZ

Nordsee: Ursache für Fischsterben wird untersucht

Bislang sind dies aber nur Mutmaßungen. Nun würden Proben der toten Tiere ausgewertet. Die Analyseergebnisse sollen erst in einigen Tagen vorliegen.

Heringe laichen im Februar in etwa 40 bis 60 Meter tiefem Wasser ab. Die Jungfische haben nun eine Körperlänge von etwa drei Zentimetern. (jkali/dpa)