Paris. Die französische Film-Legende Michel Piccoli ist tot. Bekannt war er auch für seine Auftritte mit der Schauspielerin Romy Schneider.

Michel Piccoli, seines Zeichens eine der Schauspiel-Legenden Frankreichs, ist tot. Piccoli wurde 94 Jahre alt. Er erlag am 12. Mai den Folgen eines Schlaganfalls. Das berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Montag unter Berufung einer Mitteilung der Familie Piccolis.

Darin hieß es, dass Piccoli „in den Armen seiner Frau Ludivine und seiner Kinder Inord und Missia dahingeschieden“ sei. Piccolis Freund Gilles Jacob war der Überbringer der Nachricht. Jacob ist zudem der frühere Präsident der Filmfestspiele von Cannes. 1980 gewann Piccoli dort die Goldenen Palme für seine Hauptrolle in dem Film „Der Sprung ins Leere“.

Piccoli feierte Erfolge auf Leinwand und Theaterbühne

Insgesamt hat Piccoli in mehr als 220 Filmen mitgewirkt. Über sechs Jahrzehnte schauspielerte Piccoli nicht nur auf der Leinwand, sondern auch in Theaterstücken. Die Liste der Regisseure, mit denen Piccoli drehte ist so lang, wie aussagekräftig. Auf ihr finden sich Größen wie Alfred Hitchcock, Jean-Luc Godard, Claude Sautet und Costas Gravas. Dabei entstanden Klassiker wie „Das große Fressen“, „Topas“ und „Tagebuch einer Kammerzofe“.

Genauso erfolgreiche zeigte sich Piccoli zeitgleich auch als Theaterschauspieler. So hatte er unter anderem großen Erfolg in der Rolle des Friedrich Hofreiter in Arthur Schnitzlers Tragikomödie „Das weite Land“. In den 80er Jahren wurde das Stück auch mit Piccoli in der Hauptrolle und dem Schweizer Theaterregisseur Luc Bondy erfolgreich verfilmt.

Piccoli verkörperte den Papst und den Verführer

Eine der großen Stärken Piccolis war seine Vielfältigkeit. In seinem Repertoire gab es den kalten Zyniker genauso wie den romantischen Verführer. Er verkörperte den Papst in „Habemus Papam“ und in „Themroc“ einen Mörder, der Polizisten am Spieß brät.

Dabei standen ihm als Partnerinnen zahlreiche berühmte Leinwandstars wie Brigitte Bardot, Catherine Deneuve, Sophia Loren, Jeanne Moreau und Ornella Muti zur Seite.

Romy Schneiders Rückkehr nach Deutschland

Besonders bekannt sind Piccolis häufige Auftritte mit Romy Schneider. Zusammen drehten die beiden unter anderem die Filme „Trio Infernal“, „Die Dinge des Lebens“ und „Schornstein Nr. 4“ Schneider hatte vor „Schornstein Nr. 4“ jahrelang keinen Film mehr in Deutschland gedreht.

Piccoli kam am 27. Dezember 1925 in Paris zur Welt. Seine Familie bestand aus Musikern italienischer Herkunft geboren. Sein Vater war Violinist, seine Mutter Pianistin. Piccoli war mehrmals verheiratet, unter anderem mit der französischen Chansonsängerin Juliette Gréco. Aus seiner ersten Ehe mit der Schweizer Schauspielern Eléonore Hirt stammt eine gemeinsame Tochter.

(afp/dpa/jas)