Köln. Der muslimische Fastenmonat Ramadan fällt in diesem Jahr in die Corona-Krise. Wer zur Risikogruppe gehört, sollte vorsichtig sein.

Der Ramadan steht kurz bevor – und damit für so manchen Muslim auch die Frage, ob Fasten angesichts der Corona-Pandemie ein Problem darstellen könnte. Tatsächlich sollten sich Menschen, die zur Risikogruppe zählen, in diesem Jahr zurückhalten, rät der Islam-Dachverband Ditib.

Kranke seien ohnehin vom Fasten befreit, sagte Generalsekretär Abdurrahman Atasoy der Deutschen Presse-Agentur. „Dieses Jahr empfehlen wir zusätzlich auch jenen, die sich zwar gesund fühlen, aber als sogenannte Risikogruppe gelten und sich körperlich nicht fit genug empfinden, ebenfalls auf das Fasten zu verzichten.“ Die Gesundheit habe Vorrang.

Der islamische Fastenmonat beginnt in diesem Jahr am 24. April und endet einen Monat später. Gläubige Muslime verzichten von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang auf Essen und Trinken. Als Risikogruppen gelten vor allem ältere und vorerkrankte Menschen.

Ramadan trotz Corona? Wer unsicher ist, sollte seinen Arzt fragen

„Wenn sich die Gläubigen unsicher sind, ob sie fasten sollten, sollen sie ihren Arzt konsultieren“, riet Atasoy vom Ditib-Bundesverband in Köln. Das allabendlichen Fastenbrechen im Ramadan - normalerweise ein Gemeinschaftserlebnis - werde wohl daheim stattfinden.

Seit Mitte März seien gemeinschaftliche Veranstaltungen samt Gottesdiensten ab zwei Personen in allen Moscheen ausgesetzt. Viele Ditib-Gemeinden bieten Atasoy zufolge Online-Formate an - interaktiven Unterricht, Predigten oder Frage-Antwort-Runden. Die wichtigsten Fakten zum Fastenmonat Ramadan.

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(dpa/cho)