Berlin. Wer Covid-19 überstanden hat, ist gegen eine Neuansteckung immun und kann das Virus nicht übertragen: eine Gruppe mit Potenzial.

Sie sind nicht verpflichtet, sich zu melden. Viele von ihnen wissen nicht einmal, dass sie sich mit Covid-19 infiziert haben, weil die Erkrankung bei ihnen harmlos verläuft. Wer aber nach einer Coronavirus-Infektion immun geworden ist, kann helfen.

Deutschland bekanntester Virologe, Christian Drosten von der Berliner Charitè, sagte in der „Zeit“, in einigen Monaten werde es Pflegekräfte und Ärzte geben, die ohne Maske mit Coronavirus-Infizierten arbeiten könnten. „Auch in anderen Berufsgruppen wird es Leute geben, die sagen: Ich bin da durch.“ Eine Gruppe, deren Zeit kommen wird.

Coronavirus-Infektion: Wer immun ist, der könnte helfen

Wer die vom Coronavirus ausgelöste Infektion Covid-19 überstanden hat, ist nach der Auskunft der Experten gegen eine Neuansteckung immun und kann das Virus nicht übertragen. „Diese Leute sind nicht mehr gefährdet und können breiter eingesetzt werden“, sagte auch Daniel Koch vom Schweizer Bundesamt für Gesundheit der „Neuen Zürcher Zeitung“. Wie Drosten hat auch er dabei insbesondere die Betreuung von Corona-Patienten im Blick.

Immun gegen Covid-19: Worauf Ärzte hoffen

Noch fehlen die Daten, aber für Drosten ist es „eine naheliegende Überlegung“, Kranke mit dem Blutplasma von Menschen zu behandeln, die eine Infektion überstanden haben. In ihrer Not stehen italienische Ärzte offenbar kurz davor, genau das zu versuchen.

Und nicht allein in Italien. Es gebe ganz viele junge gesunde Patienten, „die perfekte Plasmaspender sind“. Wenn sie erkrankten, „machen sie die besten Antikörper überhaupt“. Der Berliner Virologe kann sich vorstellen, dass es in vielleicht zwei Monaten schon die ersten kleineren Auswertungen von Fallberichten auch aus Deutschland dazu gibt. Lesen Sie hier, was Experte Drosten in den nächsten Wochen der Coronavirus-Pandemie erwartet.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von einem externen Anbieter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Neue Tests sollen nicht das Virus, sondern Antigene nachweisen

Die schlechte Nachricht: Bisher weiß man nicht einmal, wie groß die Gruppe der Genesenen ist. Hinzu kommt, dass Covid-19 bei vielen nur Husten, Halsschmerzen oder leichtes Fieber auslöst. Bis zu 80 Prozent der Infektionen verlaufen mild, so dass die Betroffenen gar nicht auf das Virus getestet werden.

Die gute Nachricht: Die Gruppe wird wachsen. „Wenn wir davon ausgehen, dass sich während der jetzigen Infektionswelle bis zum Herbst vielleicht zehn oder 15 Millionen Menschen in Deutschland anstecken, dann haben wir auch bald sehr viele Leute mit Antikörpern“, so Drosten.

Das ist der Coronavirus-Experte Christian Drosten

weitere Videos

    In vielen Staaten wird an Tests experimentiert, die nicht mehr das Virus selbst nachweisen sollen, sondern die Antikörper, die bei einer Infektion im Blut gebildet werden. So könnte man im Nachhinein nachweisen, wer immun geworden ist.

    Coronavirus-Pandemie – Mehr zum Thema: