Berlin. Das Coronavirus breitet sich weltweit weiter aus. Könnte ein bekanntes Medikament helfen? Deutsche Forscher machten eine Entdeckung.

Deutsche Infektionsforscher könnten auf der Suche nach einem Medikament gegen die Lungenerkrankung Covid-19 einen entscheidenden Schritt nach vorne gekommen sein.

Ein Team vom Deutschen Primatenzentrum in Göttingen hat mit Unterstützung der Charité in Berlin und anderen Instituten eine mögliche Behandlungsmethode der Erkrankung vorgestellt, die vom neuartigen Coronavirus ausgelöst wird.

Die Forscher identifizierten ein zelluläres Protein, das für das Eindringen des neuartigen Coronavirus` in Zellen wichtig ist. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass SARS-CoV-2 die im menschlichen Körper vorhandene Protease TMPRSS2 benötigt, um in die Wirtszelle einzudringen“, sagte Stefan Pöhlmann, Leiter der Abteilung Infektionsbiologie am Deutschen Primatenzentrum laut Mitteilung. „Damit haben wir einen Ansatzpunkt zur Bekämpfung des Virus gefunden.“

Coronavirus: Forscher wollen Medikament testen

Sie verweisen auch auf ein bereits existierendes Medikament, das diese Funktion erfüllen könnte: Camostat Mesilate ist ein in Japan zugelassenes Medikament, das bei Entzündungen der Bauchspeicheldrüse eingesetzt wird.

„Unsere Ergebnisse legen nahe, dass Camostat Mesilate auch vor der Krankheit Covid-19 schützen könnte“, sagte der Infektionsforscher Markus Hoffmann. „Dies sollte im Rahmen von klinischen Studien untersucht werden.“ Solche Studien ziehen sich allerdings über lange Zeiträume – Monate bis Jahre. Ohne sie sind Zulassungen nicht möglich.

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(les)