Berlin. Der Vater hat den Kindern GPS-Tracker gekauft, so kann man jeden ihrer Schritt verfolgen. Nicht gut, findet das unsere Autorin.

Meine Kinder tragen seit vergangener Woche GPS-Uhren. Solche, mit denen Eltern den Schulweg ihres Nachwuchs tracken können. Und jederzeit ihren Aufenthaltsort. Ihr Vater hat sie ihnen gekauft. Ich kann also theoretisch im Büro sitzen und auf meinem Handy nachsehen, wo mein Sohn oder meine Tochter gerade sind. Ich traue mich allerdings nicht, die Funktion auszuprobieren.

Weil es mich tatsächlich etwas gruselt. Angenommen, ich schaue nach und die GPS-Uhr zeigt den Standort meiner Kinder falsch oder sehr ungenau an. So wie mich meine Taxi-App oder Google-Maps schon tausend Mal im Stich gelassen haben.

Die Konsequenz wäre, dass ich sofort bei der Schule anrufen müsste, um zu sehen, ob meine Kinder auch im Unterricht sind. Nach der Schule würde ich unsere Au-Pair mit diesen Uhren kontrollieren können, ob sie sich mit den beiden denn nun auch wirklich pünktlich auf den Heimweg macht. All das will ich aber gar nicht. Auch will ich meinen Kindern tagsüber keine Sprachnachrichten senden.

Tracker: GPS-Uhren sind nur für den Notfall – aber was ist ein Notfall?