Tarragona/Berlin. In Katalonien ist es in einer Chemiefabrik zu einer Explosion gekommen. Ein Mensch starb. Anwohner mussten in ihren Häusern bleiben.

Südlich der katalonischen Hafenstadt Tarragona ist es am Dienstagabend zu einer Explosion in einer Chemiefabrik gekommen. Ein Mensch ist bei dem Unglück ums Leben gekommen, sechs weitere Menschen wurden verletzt.

Zwei der verletzten Personen erlitten schwere Verbrennungen, ein Mitarbeiter der Chemiefabrik werde noch vermisst, teilten die Behörden mit.

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Die Ursache für die Explosion, die sich gegen 19 Uhr in einer Chemiefabrik auf dem Gelände des Industrieparks Iqoxe ereignete, blieb zunächst unklar. Die Druckwelle der Explosion war so stark, dass ein nahe gelegenes Gebäude zum Einsturz kam. Dort wurde später das Todesopfer geborgen.

Der katalanische Regionalpräsident Quim Torra, der katalanische Innenminister Miquel Buch und andere Politiker fuhren noch am Abend nach Tarragona, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen.

Nach amtlichen Angaben waren 24 Feuerwehrbrigaden im Einsatz, um den Brand unter Kontrolle zu bringen. Einwohner der umliegenden Ortschaften wurden von den Behörden aufgerufen in ihren Häusern zu bleiben und die Fenster geschlossen zu halten.

Zivilschutz gibt Entwarnung

Der Zivilschutz gab später Entwarnung und erklärte, dass bei der Explosion keine giftigen Stoffe freigesetzt wurden. In der Fabrik wird Ethylenoxid produziert. Ein hochentzündliches Gas, dass unter anderem für die Herstellung von Reinigungs- und Lösungsmitteln wichtig ist.

Tarragona liegt rund 100 Kilometer südlich der katalonischen Hauptstadt Barcelona. Der Hafen der Stadt zählt von der Umschlagsmenge her zu den wichtigsten Häfen des Mittelmeeres. Unweit des Unfallortes hat unter anderem BASF eine Fabrik.

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Auch im vergangenen Jahr gab es nach Explosionen in Chemiefabriken zahlreiche Tote und Verletzte. Das schlimmste Unglück ereignete sich im März 2019 in der ostchinesischen Stadt Yancheng. Bei einer heftigen Explosion in einem Chemiepark kamen mindestens 47 Menschen ums Leben, Hunderte wurden verletzt.

Ebenfalls im März ereignete sich in Tschechien das schwerste Unglück in der Chemieindustrie seit 1989. Bei einer Explosion in einem Chemiewerk in der Stadt Kralupy nad Vlatvou starben sechs Menschen. (gem/dpa)