Stockholm. Er war unter einer Ikea-Kommode erstickt: Nach dem Tod des Zweijährigen bekamen seine Eltern in den USA jetzt wohl eine Millionensumme.

Der Fall hatte weltweit für Aufsehen gesorgt: Ein kleiner Junge in Kalifornien wird unter einer umgekippten Ikea-Kommode begraben und erstickt. Der Todesfall im Jahr 2017 war bis dahin der achte in den USA, bei dem Kinder durch die Ikea-Kommode Malm starben. Die Eltern klagten gegen den schwedischen Möbel-Konzern: Jetzt kam es zu einer außergerichtlichen Einigung.

Die Höhe der Summe, die Ikea den Angehörigen im Rahmen des Vergleichs zahlt, sowie weitere Details wolle das Unternehmen nicht nennen, sagte eine Ikea-Sprecherin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. US-Medienberichten zufolge soll es sich um eine Zahlung in Höhe von 46 Millionen Dollar handeln – das sind umgerechnet mehr als 41 Millionen Euro.

Kind unter 30-Kilogramm schwere Ikea-Kommode Malm begraben

Zwar könne keine gerichtliche Vereinbarung die tragischen Ereignisse ändern, doch man sei im Interesse aller Beteiligten dankbar, dass in dem Fall eine Einigung erzielt worden sei, sagte die Sprecherin. Die Anwälte der Familie waren für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Der kleine Jozef war im Jahr 2017 seinen schweren Verletzungen erlegen, nachdem die mehr als 30 Kilogramm schwere Malm-Kommode umgekippt und auf ihn gefallen war. Die Familie verklagte Ikea deswegen vor einem US-Gericht. Sie warf dem Möbelkonzern vor, von der Kippgefahr gewusst zu haben wie auch davon, dass dies zu Verletzungen und Todesfällen von Kindern geführt habe.

Die Kommode war nach vielen Unfällen schon 2016 in den USA zurückgerufen worden; davon hatten die Eltern nach eigenen Angaben nichts gewusst. In Deutschland war das Modell nicht zurückgerufen worden. Schon 2016 hatte Ikea Eltern in den USA bei außergerichtlichen Vergleichen Millionensummen gezahlt, weil ihre Kinder durch Malm-Kommoden erschlagen worden waren. (dpa/fmg)