Grimma. 42 Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze ist ein Wildschwein mit dem Virus gefunden worden. Deutschland versucht sich zu wappnen.
In der Nähe von Nowogrod Bobrzanski in Polen – 42 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt – ist bei einem toten Wildschwein die Afrikanische Schweinepest (ASP) nachgewiesen worden. Das Virus rückt damit drei Wochen nach Ausbruch in Westpolen noch näher an Deutschland heran.
„Bei einer Suchaktion westlich unserer Gemeinde haben wir noch ein weiteres totes Wildschwein gefunden. Es ist aber durch einen unsauberen Schuss verendet“, sagte der Ortsbürgermeister Pawel Mierzwiak. Der ASP-Erreger sei bei diesem Tier nicht nachgewiesen worden. Auch der Deutsche Jagdverband wies auf Twitter mit Bezug auf Angaben polnischer Behörden darauf hin, dass die Seuche auf dem Vormarsch nach Westen sei.
Nowogrod Bobrzanski liegt im westlichen Teil der Woiwodschaft Lebus. In dieser Gegend nahe der Grenze zu Brandenburg gibt es seit Mitte November einen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest. Begonnen hatte er in der Nähe der Ortschaften Nowa Sol und Slawa – rund 80 Kilometer von der Grenze zu Deutschland entfernt.
Schweinepest treibt Fleischpreise hoch
Mittlerweile wurde der Erreger bei mehreren Dutzend verendeten Wildschweinen in der Region festgestellt. Am Montag hatte die Kreisstadt Zielona Gora (Grünberg) ihren Einwohnern untersagt, die umliegenden Wälder zu betreten. Laut Nachrichtenagentur PAP wurde das ASP-Virus dort bei vier toten Wildschweinen nachgewiesen. Zielona Gora liegt etwa 60 Kilometer von der Grenze zu Deutschland entfernt.
Sachsen wappnet sich seit Dienstag mit einer Übung für den Ernstfall. Nach der Aktivierung des Landestierseuchenbekämpfungszentrums und der Einrichtung eines Krisenstabes wird nun das Auffinden, Bergen und Beseitigen toter Wildschweine trainiert. „Es ist nicht mehr die Frage, ob die Afrikanische Schweinepest kommt, sondern wir stellen uns die Frage, wann“, sagte Sachsens Sozialministerin Barbara Klepsch (CDU).
Borstig, wild, knopfäugig- Wildschweine
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Auch in China ist die Schweinepest ausgebrochen. Die Tierseuche treibt die Preise für Schnitzel und Co. auf dem deutschen Markt in die Höhe. Anfang des Jahres hatte Dänemark aus Angst vor der Schweinepest einen Grenzzaun gebaut. Im September des vergangenen Jahres war die Afrikanische Schweinepest bei tot aufgefundenen Wildschweinen im Dreiländereck Frankreich, Luxemburg und Belgien nachgewiesen worden – 60 Killometer von der deutschen Grenze entfernt. (jb/dpa)