Den Haag. In Den Haag hat ein Mann mit einem Messer um sich gestochen und Minderjährige verletzt. Ein Verdächtiger wurde in Den Haag festgenommen.

Nach der Messerattacke in der niederländischen Stadt Den Haag gibt es eine Festnahme. Wie die Polizei mitteilte, sei ein 35-Jähriger im Stadtzentrum festgenommen worden. Der Verdächtige werde nun verhört. Er habe offenbar keinen festen Wohnsitz. Mehr Angaben machte die Polizei nicht.

Am Freitagabend hatte ein Mann in einer belebten Einkaufsstraße unweit des niederländischen Regierungsviertels anscheinend willkürlich auf seine Opfer eingestochen. Die drei Minderjährigen, die dabei verletzt wurden, kannten sich nicht. Das teilt die Polizei am Samstag mit.

Die Opfer seien ein 13-jähriger Junge aus Den Haag und zwei jeweils 15 Jahre alte Mädchen aus den nahegelegen Ortschaften Alphen aan den Rijn und Leiderdorp. Ihre Verletzungen wurden in einem Krankenhaus behandelt, alle drei konnten noch am Freitagabend nach Hause zurückkehren.

Den Haag: Messerattacke mit Verletzten

Am Freitag und am Samstag hatte die Polizei mit Hochdruck nach dem Flüchtigen gefahndet. Medienberichten zufolge wurden unter anderem Bahnhöfe und der öffentliche Nahverkehr kontrolliert. „Wir setzen alle verfügbaren Mittel ein – sichtbare sowie unsichtbare –, um den Tatverdächtigen dieser Messerattacke so schnell wie möglich zu finden“, versicherte die Polizei in ihrer Mittelung.

Im Zentrum von Den Haag hat ein Mann mit einem Messer um sich gestochen.
Im Zentrum von Den Haag hat ein Mann mit einem Messer um sich gestochen. © dpa | Phil Nijhuis

Ob die Suche nach der Festnahme nun beendet ist oder ob mögliche weitere Personen gesucht werden, ist derzeit noch unklar.

Polizei zog Täterbeschreibung wieder zurück

Eine Täterbeschreibung, wonach der Flüchtige wohl zwischen 45 und 50 Jahren alt sei und einen dunklen Teint habe, zog die Polizei noch am Freitagabend wieder zurück. Sie habe sich „aufgrund neuer Informationen als nicht richtig“ erwiesen, hieß es am Samstag. Eine neue Beschreibung des Verdächtigen lieferte die Polizei jedoch vorerst nicht.

Der Angriff in Den Haag ereignete sich kurz nach dem Terroranschlag in London, bei dem zwei Menschen getötet worden waren.

In der Einkaufsstraße in Den Haag waren wegen des Black Fridays viele Passanten unterwegs.
In der Einkaufsstraße in Den Haag waren wegen des Black Fridays viele Passanten unterwegs. © dpa | Phil Nijhuis

Anders als in London gab es in Den Haag zunächst keinen Hinweis auf einen terroristisches Hintergrund. Der genaue Tathergang sei immer noch undeutlich, erklärte die niederländische Polizei. Das gelte auch für das Motiv des Täters. „Für die Polizei sind daher noch alle Szenarien offen.“

Nach einem unbestätigten Bericht der Zeitung „Algemeen Dagblad“ sollen Ermittler in der Nähe des Tatorts ein großes Messer gefunden haben. Die Polizei machte dazu keine Angaben.

Einkaufsgegend war wegen Black Friday stark besucht

Eine Augenzeugin berichtete, in der Einkaufstraße Grote Marktstraat sei aufgrund des Angriffs eine große Panik ausgebrochen. Niemand habe gewusst, was passiert sei. Zuerst sei gesagt worden, es sei geschossen worden. Die Polizei twitterte, die Familien der Verletzten seien informiert worden.

In der Einkaufsgegend waren zum Zeitpunkt der Messerattacke am Abend laut Medienberichten immer noch viele Menschen wegen der Black-Friday-Verkaufsaktionen unterwegs. Sie liegt nur 500 Meter vom Regierungssitz und dem Parlament entfernt.

Eine Google-Maps-Karte zeigt, wo die Grote Marktstraat in Den Haag genau liegt.

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(dpa/les/cho)