Bonn. Raser und Drängler sind eine potenziell tödliche Gefahr im Straßenverkehr. Psychologen erklären, wie der typische Auto-Poser tickt.

Sie sind eine Gefahr für sich und andere: Rücksichtslose Raser und Drängler auf den Straßen sind ein Problem im Straßenverkehr. Sie drücken das Gaspedal bis zum Anschlag durch, lassen die Motoren aufheulen, fahren illegale Rennen in Innenstädten, ignorieren Ampeln und Geschwindigkeitsbegrenzungen – und überschätzen dabei ihre Fähigkeiten maßlos.

„Sie haben die Illusion, die Situation zu beherrschen, und blenden die Risiken aus“, sagt der Verkehrspsychologe Jürgen Brenner-Hartmann, Tagungspräsident des Gemeinsamen Symposiums der Deutschen Gesellschaften für Verkehrspsychologie (DGVP) und Verkehrsmedizin (DGVM) in Bonn. Bei der bis zum Samstag dauernden Veranstaltung geht es unter anderem um Risikoverhalten im Verkehr.

Besonders gefährlich wird es bei illegalen Rennen, bei denen sich junge Fahrer – oft mitten in der Stadt – ein Kräftemessen liefern. „Das Gaspedal dient ihnen als Ventil, um Druck abzulassen“, sagt Alexander Schwarzer, stellvertretender Leiter des Einsatztrupps Verkehr/Rennen bei der Kölner Polizei.

Dort kümmern sich seit 2015 speziell geschulte Ermittler um das Problem – als Folge mehrerer schwerer Raserunfälle. Seit ihrer Gründung hat die Gruppe wegen rund 300 Rennen in Köln ermittelt, allein in diesem Jahr waren es bereits mehr als 60.