Los Angeles. In Kalifornien sind Waldbrände ausgebrochen. In den betroffenen Regionen wurde der Notstand ausgerufen, drei Menschen starben.
Der Waldbrand in Kalifornien ist seit Montagmorgen (Ortszeit) fast zur Hälfte eingedämmt. Nach Mitteilung der Behörden konnten alle Anwohner in das Gebiet zurückkehren. Zeitweise waren Zehntausende vor den Flammen auf der Flucht.
Das Feuer nahe Sylmar und Porter Ranch hatte sich seit Donnerstag auf eine Fläche von etwa 32 Quadratkilometern ausgebreitet. 17 Gebäude seien völlig abgebrannt, weitere 58 beschädigt worden, zogen die Behörden am Montag Bilanz.
Das sogenannte Sandalwood-Feuer konnte bis Montag fast völlig gelöscht werden. Eine veränderte Wetterlage mit nachlassenden Winden und kühleren Brisen vom Pazifik trug am Wochenende dazu bei, die Lage zu entspannen.
Drei Menschen starben bei den Bränden
Die Waldbrände im Süden Kaliforniens hatten drei Menschen das Leben gekostet, Tausende waren auf der Flucht. In Calimesa östlich der Millionenmetropole Los Angeles erfassten die Flammen einen Wohnwagenpark, dort kamen zwei Bewohner ums Leben, wie das Sheriffbüro von Riverside County am Samstagabend (Ortszeit) mitteilte.
Ein drittes Opfer, ein Anwohner in einem anderen Brandgebiet nördlich von Los Angeles, sei an einem Herzinfarkt gestorben, hatte die Feuerwehr zuvor bekanntgegeben. Eine veränderte Wetterlage mit nachlassenden Winden und kühleren Brisen vom Pazifik trug am Wochenende aber dazu bei, die Lage zu entspannen.
Waldbrände in Kalifornien: Saddleridge-Feuer beruhigt sich
Evakuierungsbefehle für die Region nördlich von Los Angeles, wo nahe dem Ort Sylmar das sogenannte Saddleridge-Feuer wütete, seien aufgehoben worden, teilte die Feuerwehr am Samstagabend mit. Damit konnten viele Menschen, die ihre Häuser vor den herannahenden Flammen verlassen hatten, wieder zurückkehren.
Nach erster Bilanz hatten sich die Flammen nahe Sylmar und Porter Ranch auf eine Fläche von etwa 32 Quadratkilometern ausgebreitet. Mindestens 31 Häuser und Gebäude seien beschädigt worden oder völlig abgebrannt. Tausende Menschen hatten sich in Sicherheit gebracht.
Santa-Ana-Winde verschärften Feuergefahr in Kalifornien
Mehr als 1000 Helfer konnten das Buschfeuer bis Samstagabend zu 33 Prozent eindämmen, wie die kalifornische Brandbehörde mitteilte. Die berüchtigten trocken-heißen Santa-Ana-Winde hatten anfangs die Feuergefahr in Südkalifornien verschärft. Hinzu kamen anhaltend sommerliche Temperaturen, Trockenheit und verdorrte Vegetation, die sich leicht entzündet.
Das Sandalwood-Feuer nahe Calimesa war der Behörde zufolge bis Samstagabend zu 68 Prozent unter Kontrolle, dort zerstörten die Flammen 74 Gebäude. Ein weiterer großer Brand, das Briceburg-Feuer im nördlichen Kalifornien bei Mariposa am Yosemite-Nationalpark, hatte die Feuerwehr zu 60 Prozent unter Kontrolle.
Ist ein Strommast Ursprungsort der Waldbränden?
Die Ursache des Feuers bei Sylmar wird nach Angaben der Behörden noch untersucht. Anwohner hatten US-Medien mitgeteilt, sie hätten Flammen in der Nähe eines Strommasten gesehen, des möglichen Ursprungsorts des Feuers.
Es sei ein langwieriger Prozess, die Ursache zu ermitteln, teilte eine Sprecherin des zuständigen Energieversorgers Southern California Edison laut der „Los Angeles Times“ mit. Wegen erhöhter Brandgefahr hatte Southern California Edison in einigen Regionen Südkaliforniens den Strom vorsorglich abgeschaltet, allerdings nicht im Raum Sylmar.
Großbrände wegen schlecht gewarteter Stromleitungen
Bereits am Mittwoch hatte der US-Energieversorger Pacific Gas & Electric (PG&E) für weite Teile Nordkaliforniens vorsorglich die Stromversorgung abgeschaltet. Zeitweise waren bis zu 800.000 Kunden in 34 Bezirken des Westküstenstaates betroffen. Vorwürfe gegen PG&E wegen schlecht gewarteter Stromleitungen waren nach zahlreichen Großbränden in Kalifornien in den vergangenen Jahren immer wieder laut geworden.
wie es zu der feuer-katastrophe in kalifornien kam
Kalifornien- So schlimm wüteten die Brände 2018
Der verheerende Waldbrand in der nordkalifornischen Ortschaft Paradise, der im vorigen November 85 Menschen das Leben kostete, soll durch defekte Stromleitungen ausgelöst worden sein. Bei dem Feuer hatten viele Menschen ihr Zuhause verloren. Viele Prominente flohen vor den Flammen in Malibu. Nicht nur die Villa von Thomas Gottschalk wurde vollkommen zerstört.
Starker Wind, warme Temperaturen und eine trockene Vegetation trugen Untersuchungen zufolge dazu bei, dass sich die Feuer extrem schnell ausbreiteten.
Mehr als 18.000 Gebäude brannten ab
Ende 2018 waren die ersten Bewohner nach Paradise zurückgekehrt, zunächst nur für 24 Stunden, für länger galt die Erlaubnis zunächst nicht. Das sogenannte Camp-Feuer war am frühen Morgen des 8. November ausgebrochen. Mehr als 18.000 Gebäude brannten binnen Stunden aus, darunter fast 14.000 Wohnhäuser.
85 Menschen kamen ums Leben, Zehntausende wurden obdachlos. Es war der Brand mit den meisten Toten in Kalifornien seit Beginn der Aufzeichnungen. Als Folge der Zerstörung von Paradise haben zahlreiche Betroffene Schadenersatzklagen eingereicht.
In den vergangenen Wochen hatten besonders die dramatischen Bilder des brennenden Amazonas-Regenwaldes für Schlagzeilen gesorgt. (dpa/msb)