Berlin. Auf einem Ausflugsboot vor der Küste Kaliforniens ist ein Feuer ausgebrochen. Mehr als 30 Menschen könnten ums Leben gekommen sein.

Viele Menschen an Bord schliefen unter Deck, als die Katastrophe ihren Lauf nahm: Ein Feuer auf einem Ausflugsschiff, das mit Dutzenden Tauchern vor der kalifornischen Küste unterwegs war, könnte mehr als 30 Menschen das Leben gekostet haben. 20 Menschen wurden bereits tot gefunden, wie die Küstenwache mitteilte. Für die 14 weiteren Vermissten gibt es kaum eine Überlebenschance.

Die „Conception“ lag am Montag (Ortszeit) vor der Insel Santa Cruz, nur 20 Meter vom Strand entfernt, als das Feuer ausbrach. Nur fünf Besatzungsmitglieder konnten sich mit einem Sprung in den Pazifik retten. Man müsse sich auf „den schlimmsten Ausgang“ vorbereiten, erklärte Captain Monica Rochester von der Küstenwache am Montagnachmittag.

Küstenwache stellt Suche nach Vermissten ein

Die Suche nach möglichen Überlebenden sei am Morgen eingestellt worden, sagte Rochester. Dies sei keine leichte Entscheidung gewesen, aber es gebe keine Aussicht, noch jemanden retten zu können. Damit dürfte die Zahl der Toten auf 34 steigen.

39 Menschen sollen laut den Behörden an Bord des Schiffes gewesen sein. Die „Conception“ war am Samstag vom Küstenort Santa Barbara aus zu einem dreitägigen Tauchtrip zu den Kanalinseln aufgebrochen. Die Rückkehr nach Kalifornien war für Montagabend geplant.

Feuer auf der „Conception“ – Panischer Notruf ging von Bord aus

Feuerwehrleute versuchten, den Brand auf dem Taucherboot im Pazifik zu löschen. Doch das Boot sank.
Feuerwehrleute versuchten, den Brand auf dem Taucherboot im Pazifik zu löschen. Doch das Boot sank. © VIA REUTERS | Handout

Ein Notruf, der am frühen Montagmorgen kurz nach drei Uhr bei den Behörden eintraf, ließ bereits Schlimmes ahnen. Ein Mann gab mit panischer Stimme die Position des Schiffes an, dann sagte er, dass er nicht atmen könne. In die Aufzeichnung mischen sich viele Geräusche, die Stimme ist am Ende nicht mehr zu verstehen.

Zunächst seien die Leichen von zwei Männern und zwei Frauen geborgen worden. Ihre Identität sei nur mit Hilfe von DNA-Tests zu klären, sagte US-Sheriff Bill Brown. Vier weitere Leichen hätten die Suchteams auf dem Meeresboden in knapp 20 Metern Tiefe entdeckt, aber noch nicht an Land bringen können. Für die Rettungstaucher sei es derzeit zu gefährlich, das völlig ausgebrannte Bootswrack zu durchsuchen, sagte Brown. Das Schiff sei etwa vier Stunden nach Ausbruch des Feuers auf den Grund gesunken.

Zwei der fünf Crewmitglieder waren bei der Flucht aus der Flammenhölle leicht verletzt worden. Mit einem kleinen Beiboot konnten sie nachts ein benachbarten Fischerboot erreichen. Die Gruppe sei völlig verstört gewesen, sagten die Bootsleute Shirley und Bob Hansen laut der „Los Angeles Times“.

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Taucher feierten kurz vor Brand Geburtstage an Bord

Einer der Männer hätte ihnen weinend erzählt, dass seine Freundin noch unter Deck an Bord sei. Ein anderer berichtete, dass sie am Abend auf dem Boot die Geburtstage von drei Passagieren gefeiert hätten, darunter ein 17-jähriges Mädchen, das von seinen Eltern auf der Tauchreise begleitet wurde.

Die „Conception“ steht in Brand.
Die „Conception“ steht in Brand. © VIA REUTERS | Handout

Der Auslöser des Feuers ist bislang noch unbekannt. Zahlreiche Löschboote waren zu der Unglücksstelle geeilt, doch jede Hilfe kam zu spät. Bob Hansen sagte der „Los Angeles Times“, dass er das brennende Boot und dichten Rauch sehen konnte und mehrere Explosionen hörte. Möglicherweise seien Tauchflaschen explodiert, mutmaßte Hansen. Dramatische Fotos zeigten das Unglücksboot völlig von Flammen umgeben.

Die Kanalinseln vor Santa Barbara sind ein beliebtes Ausflugsziel für Taucher und Segler. Das Unternehmen „Worldwide Diving Adventures“ hatte das Boot für den Taucherausflug an dem langen Laborday-Wochenende gechartert. Auf seiner Webseite versprach der Veranstalter ein Wochenende mit Tauchgängen, Kajakfahrten, Gourmet-Küche und Begleitung von einer Meeresbiologin.

Schiff vor Kalifornien brennt – Karte zeigt Standort

Eine Google-Maps-Karte zeigt, wo genau das Feuer ausgebrochen ist.

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(ba/dpa)