Athen. In Griechenland sind erneut schwere Waldbrände ausgebrochen. Auf der Insel Euböa sind die Flammen noch immer nicht unter Kontrolle.

Die Waldbrände in Griechenland, die nach wochenlanger Dürre und bei starken Winden ausgebrochen waren, wüten weiter. Hunderte Feuerwehrleute und freiwillige Helfer kämpfen auf der Insel Euböa gegen die Flammen.

Die Feuerfront nahe der Ortschaft Psachna habe eine Länge von mehr als elf Kilometern und zerstöre einen dichten Pinienwald, teilte die Feuerwehr am Mittwochmorgen mit. Es gebe zudem verstreute Brandherde.

Griechenland: Waldbrand auf Euböa – Löschflugzeuge im Einsatz

„Wir hoffen, die Brände heute unter Kontrolle zu bringen“, sagte der stellvertretende Bürgermeister von Psachna, Panagiotis Matrakas, im Fernsehen. Etwas nachgelassen habe der Wind, der die Flammen zuvor immer wieder angefacht habe, teilte das meteorologische Amt mit.

Mit dem ersten Tageslicht wurden fünf Löschflugzeuge und sechs Hubschrauber eingesetzt, die tonnenweise Wasser auf das Feuer abwarfen, wie das Staatsfernsehen ERT zeigte. Zwei Löschflugzeuge aus Italien sollten im Laufe des Tages ebenfalls zum Einsatz kommen, wie die Feuerwehr mitteilte.

Vier Dörfer waren am Vortag evakuiert worden, Opfer gab es nicht. „Erste Priorität hat das Leben der Bürger und die Rettung ihrer Häuser“, sagte der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis am Dienstagabend nach einem Besuch des Krisenzentrums des Zivilschutzes.

Eine Google-Maps-Karte zeigt, wo die Insel Euböa in Griechenland liegt. Sie ist besonders von den Bränden betroffen.

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Schlimm sei die Lage auch in der Region um die Stadt Theben nördlich der griechischen Hauptstadt Athen, teilte die Feuerwehr am Dienstag mit.

Rauchschwaden und starker Brandgeruch waren zudem in Athen, etwa 90 Kilometer südlich des Brandherdes, wahrzunehmen, wie Zeugen berichteten. Ein großer Brand tobte auch auf der Touristeninsel Zypern. Im Juni 2018 waren bei schweren Waldbränden nahe Athen mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen.

Feuer in Griechenland am Samstag ausgebrochen

Erste Nachricht vom 11. August 2019: An Dutzenden Orten in Griechenland brennen die Wälder. Viele Einheimische und Urlauber mussten am Wochenende in Sicherheit gebracht werden, Verletzte gab es aber nicht. Grund für die Feuer sind anhaltende Hitze und starke Winde. Eine Besserung des Wetters ist nicht in Sicht.

Unter Einsatz von Löschflugzeugen und Hubschraubern und Hunderten Feuerwehrleuten und Helfern konnten die Brände jedoch rasch unter Kontrolle gebracht werden, wie die Feuerwehr mitteilte.

Griechenland: Höchste Alarmstufe wegen Waldbränden ausgerufen

Wie die Feuerwehr und der griechische Zivilschutz am Sonntag weiter mitteilten, gelte für den größten Teil Südgriechenlands die höchste Alarmstufe (Alarmstufe Rot) für Waldbrände. Der griechische Wetterdienst hat für die nächsten Tage eine Hitzewelle mit Temperaturen bis 40 Grad vorhergesagt. Zudem wehen in der Ägäis Winde der Stärke sieben bis acht.

100 Tote bei Waldbränden in Griechenland 2018

Seit einer Brandkatastrophe nahe Athen im Juli des vergangenen Jahres werden die Bürger über Funk noch nachdrücklicher gewarnt als ohnehin schon – damals waren mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Zudem sendete der Zivilschutz Brandwarnungen an die Bürger auf ihrem Handy.

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    Der zuständige griechische Minister vermutete damals Brandstifter hinter den Bränden – er sollte Recht behalten. Es stellte sich heraus, dass ein zündelnder Mann den tödlichen Brand bei Athen ausgelöst hatte.

    In vielen Fällen entflammen die Brände durch falsches Verhalten: durch eine weggeworfene Zigarette, Grillen im Freien oder das im Sommer verbotene Verbrennen von Gartenabfällen. Auch 2017 flüchteten Tausende Menschen vor einem Großbrand in Griechenland, 2016 rief die Ägäis-Insel Chios nach einem großen Waldbrand den Notstand aus.

    Aktuell kämpfen auch die Kanaren gegen Feuer. Der Rauch, den ein Waldbrand auf Gran Canaria erzeugte, war bis nach Teneriffa zu sehen.

    (dpa/cho)