Haltern. Schon 2018 waren in einem heißen Sommer besonders viele Menschen beim Baden ertrunken. Die DLRG warnt auch dieses Jahr vor Unfällen.

In den ersten sieben Monaten des Jahres sind mindestens 250 Menschen in deutschen Gewässern ertrunken. Die Hauptrisikogruppe sind wie auch in den Vorjahren Männer. Das teilte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Donnerstagvormittag bei der Vorstellung ihrer Sommerzwischenbilanz mit. Die Zahl der Badetoten ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 29 gesunken.

Die Experten führen den Rückgang auf das Wetter zurück: „Man kann es nicht oft genug sagen: Die Zahl der Ertrunkenen ist nun mal sehr wetterabhängig“, sagte DLRG-Sprecher Achim Wiese, „im Gegensatz zum Vorjahr waren der Frühling und der erste Sommermonat in diesem Jahr bislang doch eher verhalten.“ Das spiegele sich in den erfassten Zahlen wider. So ertranken etwa im sehr warmen Mai des Vorjahres mindestens 51 Menschen, in diesem Jahr waren es 28.

Badetote 2019: Die meisten Ertrunkenen gab es in Seen

Ein Wasserrettungszug der DRLG probt den Ernstfall.
Ein Wasserrettungszug der DRLG probt den Ernstfall. © imago/7aktuell | imago stock

Die meisten Ertrunkenen gab es in Bayern (65), Nordrhein-Westfalen (40) und Niedersachsen (29). Wie im vergangenen Jahr ereigneten sich die allermeisten Badeunfälle in Seen und Flüssen – insbesondere an ungesicherten Badestellen. „An Flüssen, Seen und Teichen sind in den wenigsten Fällen Rettungsschwimmer im Einsatz“, erklärt Wiese die Zahlen.

Im Geschlechterverhältnis führen die Männer wie schon in den vergangenen Jahren die traurige Bilanz mit einem Anteil von über 80 Prozent an. „Männer sind risikofreudiger und spielen gerne mal den Helden, was dann leider allzu oft tragisch endet“, sagte Wiese.

Im gesamten sehr heißen Sommer 2018 waren insgesamt 504 Menschen beim Baden ertrunken. Im Vergleich zum milderen Sommer im Vorjahr betrug der Anstieg ein Viertel.

• Hintergrund: DLRG: Zahl der Badetoten 2018 besonders stark gestiegen

Auch durch Alkohol und Selbstüberschätzung gefährden sich Schwimmer laut DLRG immer wieder selbst. Die DLRG warnt besonders vor Gefahren für Nichtschwimmer und Kinder. Am häufigsten seien Vorschulkinder bis zu fünf Jahren betroffen, heißt es.

Nicht selten ereignen sich demzufolge Unfälle mit tödlichem Ausgang im heimischen Umfeld. Ein Vater wollte zuletzt Frau und Hund aus einem Fluss retten und ertrank dabei. Es gab in diesem Sommer jedoch auch erfreuliche Nachrichten. So rettete ein 13-Jähriger einem Kleinkind das Leben.

Die DLRG ist nach eigenen Angaben die größte Wasserrettungsorganisation der Welt. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen vor dem Ertrinken zu retten. Ihre Kernaufgabe besteht unter anderem in der Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung.