Los Angeles. Nach einem starken Beben am Donnerstag wurde Kalifornien erneut von einem schweren Erdbeben erschüttert. Es traf die gleiche Region.

Erneute Schreckmomente für die Menschen in Kalifornien: Nur wenige Stunden nach dem schweren Erdbeben am Donnerstag gab es im Süden des US-Bundesstaates an der Westküste ein weiteres schweres Beben. Nach Angaben der Erdbebenwarte USGS hatte es eine Stärke von 7,1 – und war damit noch stärker als das Beben am Tag zuvor.

Das Epizentrum lag 17 Kilometer nordöstlich der Kleinstadt Ridgecrest. Es war die gleiche Region, in der bereits zwei Tage zuvor die Erde gebebt hatte.

Der Sender CNN zitiert eine Anwohnerin, die sagte, der Boden und ihr Haus hätten stark geschwankt. Der Strom sei ausgefallen. Die Feuerwehr im Bezirk Kern County berichtete von zahlreichen Anrufen. Es sollen Feuer ausgebrochen sein. Nähere Angaben zu Schäden machte die Behörde zunächst nicht.

Eine Google-Maps-Karte zeigt, wo das Beben nahe Ridgecrest in etwa stattfand.

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Am Donnerstag (Ortszeit) hatte das bis dahin stärkste Beben seit 20 Jahren den Süden Kaliforniens erschüttert. Laut USGS hatte das Erdbeben in einer Wüstenregion etwa 200 Kilometer nordöstlich von Los Angeles eine Stärke von 6,4. Es gab Hunderte Nachbeben. Experten hatten vor weiteren schweren Beben gewarnt. Berichte über Todesopfer oder Schwerverletzte gab es zunächst nicht.

Das zweite schwere Beben hat laut Polizei zu zahlreichen Bränden geführt.
Das zweite schwere Beben hat laut Polizei zu zahlreichen Bränden geführt. © Jessica Weston/Daily Independent | Handout

Millionen Menschen von Sacramento im Norden Kaliforniens bis San Diego und von Los Angeles bis nach Las Vegas im Wüstenstaat Nevada sowie an der Nordgrenze Mexikos konnten den Erdstoß spüren. Die Kleinstadt Ridgecrest nahe dem Death-Valley-Nationalpark war am stärksten betroffen. Dort gab es dann am Freitag das zweite große Beben.

Erdbeben in Kalifornien – Das Wichtigste in Kürze:

  • Ein weiteres schweres Beben hat den Süden Kaliforniens erschüttert
  • Laut Erdbebenwarte hatte es eine Stärke von 7,1
  • Nur einen Tag zuvor hatte es bereits ein schweres Beben der Stärke 6,4 in der Region gegeben
  • Es war überall in dem Bundesstaat zu spüren
  • Experten hatten vor weiteren schweren beben gewarnt

Immer wieder kommt es in Kalifornien zu heftigen Erdbeben. Das letzte größere Beben ereignete sich 1999 in der dünn besiedelten Mojave-Wüste. Der Erdstoß der Stärke 7,1 richtete kaum Schäden an.

In der Stadt Ridgecrest, dem Epizentrum des Erdbebens, fielen die Waren aus den Regalen der Supermärkte.
In der Stadt Ridgecrest, dem Epizentrum des Erdbebens, fielen die Waren aus den Regalen der Supermärkte. © dpa | Adam Graehl

Ein heftiges Beben in Los Angeles mit tödlichen Folgen liegt gut 25 Jahre zurück. Bei dem Northridge-Beben im Januar 1994 mit einer Stärke von 6,7 starben 57 Menschen. Es richtete Millionenschäden an.

Erdbeben: Stars in Los Angeles reagieren auf Twitter

Der jüngste Erdstoß am Unabhängigkeitstag der USA am 4. Juli, einem Feiertag, richtete in Los Angeles keine Schäden an, schreckte aber die Einwohner auf. „Das war ein Großes“, schrieb die Sängerin Lana Del Rey kurz nach dem Beben auf Twitter. Auch Popstar Mariah Carey war betroffen. „Ich komme aus New York, ich kann damit nicht umgehen“, lamentierte die Sängerin auf Twitter.

Sie habe ihr ganzes Leben in Los Angeles verbracht, dies sei der längste Erdstoß gewesen, den sie je gespürt habe, schrieb Regisseurin Ava DuVernay (46, „Das Zeiträtsel“) in einem Tweet. Zum ersten Mal habe sie gedacht, dies könnte „The Big One“ sein. Damit sprach sie ein gefürchtetes Großbeben an, das Seismologen Kalifornien seit Längerem vorhersagen.

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San-Andreas-Graben macht Kalifornien anfällig für Erdbeben

Der US-Westküstenstaat gilt als sehr anfällig für Erdbeben: Auf einer Länge von knapp 1300 Kilometern zieht sich der San-Andreas-Graben durch Kalifornien. An der tiefreichenden Störung in der Erdkruste schiebt sich die pazifische Platte nach Nordwesten und reibt sich am nordamerikanischen Kontinent. Dabei bauen sich gewaltige Spannungen in der Erdkruste auf, die sich in Erdbeben entladen können.

Das Beben am Donnerstag ereignete sich auf einer Verwerfung rund 150 Kilometer nordöstlich des San-Andreas-Grabens. In den vergangenen 40 Jahren habe es in dieser Region acht weitere Male mit einer Stärke von mehr als 5 gebebt, teilte die Behörde USGS mit.

Dieses Video zeigt, wie man sich bei Erdbeben richtig verhält:

So verhalte ich mich bei einem Erdbeben richtig

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    Wie man Erdbeben misst, lesen Sie hier. Vor einigen Tagen hatte ein Erdbeben der Stärke 3,7 Rom erschüttert – es gab keine Verletzten. Wenige Wochen zuvor hatte ein Erdbeben Griechenland erschüttert. Ein Beben der Stärke 8,0 hatte im Mai den Norden von Peru erschüttert.

    (dpa/moi)