Berlin. Ein Paar bittet Instagram-Follower um Geld. Was viele erbost: Die Mutter des Mannes hat zwei Jobs, um deren Lebensstil zu finanzieren.

Instagram ist eine wahre Goldgrube. Influencer, die Zehntausende Follower haben, verdienen mit einem Foto mehr als andere in einem Monat. Hinzu kommen viele Geschenke, die sie auf ihren Social-Media-Kanälen bewerben. Ein Influencer-Pärchen aus Deutschland ist jetzt noch einen Schritt weiter gegangen und hat sich eine Spendenseite eingerichtet, mit der sie zunächst 16.000 Euro gefordert hatten. In den Kommentaren werden beide mit einem Shitstorm überzogen und bekommen viele wütende Kommentare.

Doch nach dem Protest vieler Nutzer ist davon plötzlich nicht mehr viel zu sehen. Wenn man die Spendenseite von Elena Engelhardt und ihrem Mann Catalin Onc aufruft, steht dort plötzlich, dass sie 10.000 Euro für ihre Reise nach Afrika sammeln wollen. Doch auch davon sind sie noch weit entfernt: Lediglich 237 Euro sind bislang zusammengekommen – in neun Tagen.

Besonders die Aussage regt die Nutzer auf: Die Mutter von Catalin Onc braucht zwei Jobs um ihr Leben zu finanzieren. Die beiden beginnen ihren Text mit den Worten: „Wir können jetzt einen langen Text über den Klimawandel schreiben. Wir könnten Euch erzählen, wie wichtig es ist, Träume zu verfolgen.“ Dann erzählen sie, wie wichtig jede Spende für sie sei.

Und weiter: „Wir möchten euch auf dieses große Abenteuer mitnehmen. Ein Fest des Lebens, wenn wir frei über Berge, am Meer und durch Metropolen fahren. Aber wir können das nicht alleine machen. Wir brauchen dich!“

Instagram-Pärchen hat Zehntausende Follower

Beide haben rund 35.000 Follower auf Instagram. Das Paar aus Deutschland, das sein Leben auf dem Account „Another beautiful day“ (deutsch: „Ein weiterer wunderschöner Tag“) teilt, will laut eigener Aussage anderen Nutzern das Reisen, Lieben und schöne Leben näherbringen.

Doch das Paar hat nun viele Nutzer und Fans gegen sich aufgebracht. Für ihre geplante Reise mit einem Tandem-Fahrrad von Deutschland nach Afrika baten die beiden ihre Follower über eine Crowdfunding-Kampagne auf gofundme.de um Geld. „Wir wollen alle auf dieses Abenteuer mitnehmen“, schreibt das Paar auf der Webseite. „Eine Feier des Lebens“ solle die Reise werden.


Instagram-Pärchen kassiert Shitstorm – Das Wichtigste in Kürze:

  • Auf Instagram hat ein Pärchen Zehntausende Follower
  • Sie haben eine Crowdfunding-Kampagne gestartet: Sie sammeln Geld für eine Urlaubsreise
  • Das kommt nicht gut an: Sie werden im Internet wüst beschimpft

Onc und Engelhardt schreiben auf der Crowdfunding-Webseite weiter, dass sie ihre Fans mit der Reise über psychische Gesundheit aufklären wollen. Wie die beiden das genau angehen wollen, bleibt unklar.

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Instagram-Paar lässt sich Leben von Mutter finanzieren

Das Problem jedoch: Die beiden weigern sich zu arbeiten. Laut der britischen „Daily Mail“ gab das Paar an, ein Job wäre „schädlich“ für ihren Lebensstil. Zudem wären sie ohnehin für nicht viele Berufe qualifiziert. Was viele Nutzer jedoch endgültig fassungslos macht: Die Mutter von Onc hat gleich zwei Jobs, um das Leben der beiden zu finanzieren, wie Onc zugibt.

Eine Nutzerin kommentiert dazu auf Instagram: „Wenn ihr wirklich etwas bewirken wollte, gebt das Geld für gute Zwecke und nicht für Urlaub aus. Sucht euch einen Job und finanziert euch euren Lebensstil selbst.“

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Ein anderer schreibt auf der Crowdfunding-Seite: „Was für ein Witz… kommt von eurem hohen Ross runter und nehmt an der wahren Welt teil. Warum sollte irgendjemand Ratschläge zur psychischen Gesundheit von jemandem annehmen, der nicht weiß, was das wahre Leben wirklich bedeutet.“

Eine Auswahl der Kommentare:

  • „Ich sehe nicht, was wir davon hätten außer Stories und Fotos. Das kann ich mir auch von Familienmitgliedern holen, die ebenfalls gereist sind. Geht lieber arbeiten, ihr beiden steht nicht über uns.“
  • „Hört auf, eure euch liebenden und großzügigen Mütter auszunutzen, damit ihr euer narzisstisches Leben finanzieren könnt“

Catalin Onc und Elena Engelhardt sammeln nur 200 Euro ein

Das Influencer-Paar hat innerhalb von neun Tagen seit Beginn der Kampagne 200 Euro von Unterstützern eingesammelt (Stand: 17. Juni, 16:15 Uhr). Die Summe ist allerdings noch weit entfernt von den angestrebten 16.000 Euro.

Ob die benötigte Summe noch zusammenkommt, ist mehr als fraglich. Allein am Montag wurden Dutzende negative Kommentare zu der Kampagne des Paares auf der Webseite verfasst.

Negative Erfahrungen haben kürzlich 20 Influencer aus Deutschland auf einer Reise in die Türkei gemacht. Die Social-Media-Stars waren offensichtlich auf einen fingierten Reiseveranstalter hereingefallen und um ihre Reisepässe gebracht worden. (mbr)