Berlin. 2020 werden die Oscars zum 92. Mal verliehen. Die Nominierten stehen fest. Wer kann hoffen? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Sie gelten als die wichtigsten Filmpreise der Welt: 2020 werden die Oscars zum 92. Mal verliehen. Wann ist die Oscar-Verleihung? Wer wird seine Karriere vergolden? Und wo kann man zusehen? Wir klären die wichtigsten Fragen.

Oscars 2020: Wann ist die Verleihung?

Die 92. Oscars werden am Sonntag, 9. Februar 2020, im Dolby Theatre in Hollywood, dem legendären Stadtteil von Los Angeles, verliehen. Wegen der Zeitverschiebung – in Kalifornien ist es 9 Stunden früher als in Deutschland – ist der Termin in Europa tatsächlich der (sehr) frühe Montagmorgen, 10. Februar 2020.

Das ist ungewöhnlich früh im Jahr, meist fällt die Preisverleihung auf einen Sonntag Ende Februar. So auch in den kommenden Jahren: 2021 werden die Oscars am 28. Februar verliehen, 2022 am 27. Februar.

Oscars 2020: Wer sind die Nominierten?

Großer Oscar-Favorit ist der düstere Comic-Thriller "Joker": In elf Kategorien ist der Film von Regisseur Todd Philipps nominiert - neben „Bester Film“, „Beste Regie“ und „Bester Hauptdarsteller“ für "Joker"-Darsteller Joaquin Phoenix etwa auch für „Bester Schnitt“, „Bestes adaptiertes Drehbuch“, „Bester Ton“ sowie „Bestes Make-up und beste Frisuren“.

Für zehn Academy Awards ist Quentin Tarantinos jüngstes Werk "Once Upon a Time in Hollywood" nominiert, darunter Leonardo DiCaprio in seiner Rolle als abgehalfterter Westernstar und Brad Pitt als dessen Stunt-Double. Als beste Hauptdarstellerinnen sind etwa Renee Zellweger für "Judy" und Scarlett Johansson für das Netflix-Drama "Marriage Story". Hier ist die Liste der für Oscars nominierten Filme und Schauspieler.

Es gibt mehrere Auflagen, um für den Wettbewerb in der Top-Sparte zugelassen zu werden. So müssen die Filme mindestens 40 Minuten lang sein und vor Ende Dezember in einem Kino im Raum Los Angeles angelaufen sein.

Academy Awards: Wer bestimmt, wer nominiert wird?

Verliehen werden die Preise von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, einer ehrenamtlichen Organisation. Deren Mitglieder dürfen Filme, Regisseurinnen und Regisseure, Schauspielerinnen und Schauspieler und andere Filmschaffende für die Oscars nominieren – und, wenn die Liste der Nominierten steht, ihre Stimme abgeben, um die Sieger zu ermitteln.

Wie viele Mitglieder die Academy hat, macht sie nicht öffentlich. Nach Schätzungen des Branchenblatts „Hollywood Reporter“ müssten es mehr als 9000 Personen sein, die in der Film-Branche arbeiten.

Wer einen Oscar gewinnt, wird automatisch in die Academy aufgenommen, darüber hinaus werden jedes Jahr weitere Künstlerinnen und Künstler eingeladen, Mitglied zu werden.

Könnten Deutsche einen Oscar gewinnen?

Nicht direkt. Zumindest ist kein deutscher Film für den sogenannten Auslands-Oscar nominiert werden. Der Spielfilm „Systemsprenger“ von Regisseurin Nora Fingerscheidt war zwar von German Films, der Auslands-Vertretung des deutschen Films, eingereicht worden, hatte es aber nicht in die Auswahl geschafft, aus der die Mitglieder der Academy die Wettbewerbsteilnehmer nominieren.

Die deutsche Ko-Produktion „The Cave“ (deutscher Titel „Die Höhle“) hat allerdings Chancen auf einen Oscar als beste Dokumentation. Das Werk des aus Syrien stammenden Regisseurs Feras Fayyad („Die letzten Männer von Aleppo“) ist unter den fünf Anwärtern für den Preis.

Zuletzt hatte Deutschland Florian Henckel von Donnersmarck mit "Werk ohne Autor" ins Oscar-Rennen geschickt. Der Film schaffte es in die Endrunde von fünf Filmen, ging bei der Gala im Februar 2019 dann aber leer aus. Gewinner war der mexikanische Beitrag "Roma" von Regisseur Alfonso Cuarón.

Wo läuft die Oscar-Verleihung im deutschen Fernsehen und im Stream?

ProSieben überträgt seit vielen Jahren die Oscar-Verleihung aus Los Angeles. Zum Einstimmen zeigt der Sender immer ein passendes Programm – zur Primetime oft einen Oscar-prämierten Film, dann einen Oscar-Countdown, bis die Live-Berichterstattung vom roten Teppich startet.

Am Sonntag, 9. Februar, zeigt ProSieben ab

  • 23.05 Uhr: "red. Der Oscar-Countdown - Die größten Holywood-Momente 2020"
  • 23.50 Uhr: "Oscar 2020 - red. Carpet live"

Um 2 Uhr am frühen Montagmorgen beginnt die Live-Übertragung der Show.

Einen Live-Stream wird es auf ProSieben und Joyn geben. Die Acadamy wird außerdem selbst einen Stream vom roten Teppich auf Twitter liefern: Wie auch schon 2019 wird der Stream auf dem Account @TheAcademy zu sehen sein.

Wann beginnt die Oscar-Verleihung?

Die Oscars werden ab 2 Uhr deutscher Zeit verliehen. In Hollywood ist es dann erst 17 Uhr.

Wer moderiert die Oscars?

Niemand. Es wird auch 2020 nicht den einen Moderator geben. Stattdessen werden Stars neben den Präsentationen der einzelnen Oscars ihre Kolleginnen und Kollegen unterhalten, es soll Darbietungen und Überraschungen geben, wie die Filmakademie mitteilte.

Schon 2019 hatte die Oscar-Verleihung keinen Moderator. Eigentlich sollte Komiker Kevin Hart durch die Show führen. Doch dann tauchten Tweets auf, in denen Hart vor einigen Jahren schwulenfeindliche Witze gemacht hatte. Hart wollte sich zunächst nicht entschuldigen – und sagte die Moderation schließlich ab. Später bat Hart die LGBTQ-Community allerdings doch um Verzeihung.

Die Show ohne Moderator bekam gute Kritiken. Offenbar hatte niemand Interesse daran, abermals einen Skandal zu riskieren. Und da ja 2019 nun mal alles rund lief, entschied mich sich wohl, einfach wieder auf einen Gastgeber zu verzichten.

Moderatoren, Komiker oder Schauspieler wie Jimmy Kimmel, Ellen DeGeneres, Chris Rock, Whoopi Goldberg, John Stewart und Billy Crystal gaben früher bei der Oscar-Gala den Ton an. Bei der Vergabe der Golden Globes am vorigen Wochenende stand Ricky Gervais als Gastgeber auf der Bühne. Zum fünften Mal teilte der britische Komiker mit bissigen Sprüchen bei der Preisverleihung aus.