Berlin. TV-Koch Johann Lafer hat sein Sternerestaurant „Val d’Or“ geschlossen. Warum, erklärte er in einem Interview mit der „Süddeutschen“.

Er ist einer der Star-Köche im Fernsehen – und ist von der Gourmet-Bibel „Guide Michelin“ mit einem Stern ausgezeichnet worden. Doch jetzt hat Johann Lafer sein Sternerestaurant „Le Val d’Or“ auf der Stromburg im Hunsrück geschlossen. Den Schritt erklärte der 61-Jährige in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“.

Er wolle sich von Zwängen befreien, denen er bisher unterworfen gewesen sei, sagte Lafer der Zeitung. Und: „Ich will volksnäher werden und mich stärker konzentrieren, auf das, was mir schon immer wichtig war: nachhaltige Produkte, gute Verarbeitung und ein unprätentiöser Service.“

Johann Lafer schließt sein Restaurant – das Wichtigste in Kürze:

  • TV-Koch Johann Lafer will sein Sternerestaurant schließen
  • Er will seinen Fokus auf Nachhaltigkeit und Verarbeitung legen
  • Mit anderen Dinge wie etwa seiner Kochschule, dem TV-Kochen oder aber auch seiner Zeitschrift will er weitermachen

Den meisten seiner Aktivitäten werde er sich aber weiter widmen, sagte Lafer in dem Interview, etwa seiner Kochschule, dem Kochen im Fernsehen oder seiner Zeitschrift. Das „Val d’Or“ bei Bingen in Rheinland-Pfalz hat Lafer seit 1994 mit seiner Frau betrieben.

Johann Lafer (61) hat sein Sternerestaurant auf der Stromburg im Hunsrück geschlossen.
Johann Lafer (61) hat sein Sternerestaurant auf der Stromburg im Hunsrück geschlossen. © dpa | Ulrich Perrey

Auf die Frage, ob so ein Stern auch ein Zwang sei, antwortete Lafer: „In gewisser Weise schon. Um in der Sterne-Küche mitzuspielen, muss jede Deko bis ins kleinste Detail sitzen, extrem hochwertige Zutaten sind unabdingbar.“

Zudem seien die Zutaten für diese Art der Küche auf Dauer immer schwerer vernünftig und nachhaltig zu organisieren, sagte er: „Wenn ich allein an Meeresfische denke: Wo sollen die denn herkommen, in der Qualität, in der Spitzenrestaurants sie benötigen?“

Lafer sieht Sehnsucht nach „den Klassikern in der Küche“

Sterneküche sei immer ein riesiger Aufwand – „und diesen Aufwand zu betreiben, letztlich für einen kleinen Bereich in unserem Unternehmen, das möchte ich nicht mehr“, so der Österreicher.

Das Interesse seiner Gäste habe sich auch geändert: „Die sind nicht mehr auf Sternejagd, sondern haben eine Sehnsucht nach Heimat und den Klassikern der Küche.“ (dpa/moi)