Genf. 1,35 Millionen Menschen verlieren jedes Jahr bei Unfällen im Straßenverkehr ihr Leben. Vor allem Radfahrer und Fußgänger sind bedroht.

Es ist eine erschreckende Zahl: Jährlich kommen 1,35 Millionen Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Gut ein Viertel aller Opfer seien Fußgänger und Fahrradfahrer, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag in Genf.

„Das ist ein inakzeptabler Preis, den wir für die Mobilität zahlen“, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Die WHO hat Empfehlungen, wie Verkehrsunfälle vermieden werden könnten. Mehr Regierungen müssten diese Maßnahmen aber umsetzen.

Das sind die Empfehlungen der WHO

  • Geschwindigkeitsbegrenzungen
  • Gurt- und Helmzwang
  • sichere Bürgersteige
  • Wege für Zweiradfahrer
  • ein Alkoholverbot am Steuer
  • Sicherheitsstandards für Autos effektive Kontrollen

Kindersitze sind nur in 33 Ländern vorgeschrieben

Dramatisch ist die Lage nach WHO-Angaben in den ärmsten Ländern. In Europa kämen pro 100.000 Einwohnern statistisch gesehen im Jahr 9,3 bei Verkehrsunfällen um. In Afrika seien es 26,6.

Insgesamt stieg die Zahl der Fälle leicht von 1,25 Millionen 2014. Bedenke man aber den Bevölkerungszuwachs, habe sich die Rate stabilisiert.

Mehr als 100 Länder mit zusammen 5,3 Milliarden Einwohnern hätten eine Gurtpflicht, aber nur 44 Länder mit 2,3 Milliarden Einwohnern hätten effektive Gesetze gegen Alkohol am Steuer. Kindersitze seien nur in 33 Ländern mit 652 Millionen Einwohnern vorgeschrieben, kritisierte die WHO. (dpa/jha)