Duisburg. Bei einer Razzia gegen die ‘Ndrangheta in Deutschland wurden mehrere Verdächtige festgenommen. Es wird auch gegen Polizisten ermittelt.

Bei den Ermittlungen gegen die Mafia-Organisation ‘Ndrangheta in Deutschland sind nicht nur zahlreiche Mafiosi, sondern auch Polizisten ins Visier der Ermittler geraten. In Nordrhein-Westfalen sollen mehrere Behördenmitarbeiter Dienstgeheimnisse an die Mafia verraten haben.

Die Duisburger Staatsanwaltschaft sagte am Donnerstag, dass gegen die Beschuldigten wegen des Verrats von Dienstgeheimnissen ermittelt werde. Bei den Verdächtigen handele es sich um zwei Polizisten, eine Regierungsbeschäftigte der Polizei, eine Mitarbeiterin der bei Köln gelegenen Stadt Wesseling und eine ehemalige Mitarbeiterin der Stadt Duisburg.

Welche Informationen weitergegeben wurden, wollten die Ermittler nicht preisgeben. Bei der internationalen Anti-Mafia-Razzia mit dem Decknamen „Pollino“ war Nordrhein-Westfalen am Mittwoch einer der Schwerpunkte der Ermittler. 23 Objekte waren in NRW durchsucht worden.

Einer der Hauptverdächtigen wurde in Pulheim bei Köln festgenommen. Es handelte sich um einen 45-jährigen Gastwirt. Er wird der mächtigen Mafiagruppe 'Ndrangheta zugerechnet. (dpa/ac)