Sacramento. In diesem Sommer breiteten sich zahlreiche Waldbrände in Kalifornien aus. Nun musste die Feuerwehr wieder viele Häuser evakuieren.

Erneut haben sich in Kalifornien Waldbrände ausgebreitet und bedrohten in der Nacht zu Freitag mehrere Städte in dem US-Bundesstaat: Tausende Menschen sind laut Berichten auf der Flucht, es gibt Verletzte, darunter auch Feuerwehrleute, wie der Sender CNN berichtet.

Vor allem in der Kleinstadt Paradise, nördlich von Sacramento, richteten die Flammen schwere Schäden an. Das Feuer war den Berichten zufolge binnen weniger Stunden auf eine Fläche von über 70 Quadratkilometer angewachsen.

„Es hat die Stadt zerstört“, sagte ein Sprecher der lokalen Feuerwehr laut „Los Angeles Times“. In der 27.000-Einwohner-Stadt seien mindestens 1000 Bauten zerstört worden. Vize-Gouverneur Gavin Newsom rief für den Bezirk Butte County den Notstand aus, um auf diese Weise schnell Hilfe zu mobilisieren.

Kalifornien: So schlimm wüteten die Brände 2018

Große Teile Kaliforniens verschwanden im August 2018 unter dichten Rauchschwaden. Die Fotos aus den Waldbrandgebieten wirkten apokalyptisch.
Große Teile Kaliforniens verschwanden im August 2018 unter dichten Rauchschwaden. Die Fotos aus den Waldbrandgebieten wirkten apokalyptisch. © REUTERS | REUTERS / PATRICK T. FALLON
Seit Wochen wüteten an verschiedenen Orten in dem US-Bundesstaat schwere Brände.
Seit Wochen wüteten an verschiedenen Orten in dem US-Bundesstaat schwere Brände. © dpa | Josh Edelson
Im Norden Kaliforniens waren zwei Brände zum größten Feuer in der Geschichte des US-Staates zusammengewachsen. Dieses Bild zeigt Rauchschwaden über einer Hügelkuppe nahe des sogenannten Mendocino-Komplexes. Dort bránnte Wald auf einer Fläche doppelt so groß wie der Bodensee.
Im Norden Kaliforniens waren zwei Brände zum größten Feuer in der Geschichte des US-Staates zusammengewachsen. Dieses Bild zeigt Rauchschwaden über einer Hügelkuppe nahe des sogenannten Mendocino-Komplexes. Dort bránnte Wald auf einer Fläche doppelt so groß wie der Bodensee. © dpa | Neal Waters
Aus dem Weltraum war das verheerende Ausmaß zu erkennen: Der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst hat dieses Foto von Bord der Internationalen Raumstation ISS aus aufgenommen.
Aus dem Weltraum war das verheerende Ausmaß zu erkennen: Der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst hat dieses Foto von Bord der Internationalen Raumstation ISS aus aufgenommen. © dpa | Alexander Gerst
Ein Löschflugzeug ließ seine Ladung über Lakeport nördlich von San Francisco ab.
Ein Löschflugzeug ließ seine Ladung über Lakeport nördlich von San Francisco ab. © dpa | Kent Porter
In der Region waren mehr als 3200 Feuerwehrleute im Einsatz, mehr als 15.000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht.
In der Region waren mehr als 3200 Feuerwehrleute im Einsatz, mehr als 15.000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. © dpa | Mark Mckenna
Ein Feuerwehrmann am Pool eines Hauses in Lakeport, wo kurz zuvor ein Löschflugzeug rot gefärbtes Wasser verteilt hat.
Ein Feuerwehrmann am Pool eines Hauses in Lakeport, wo kurz zuvor ein Löschflugzeug rot gefärbtes Wasser verteilt hat. © dpa | Kent Porter
Dieses Bild entstand Ende Juli in Redding ganz im Norden von Kalifornien. Dort wütete seit mehreren Wochen das Ferguson-Feuer in den benachbarten Nationalparks Sequoia und Kings Canyon.
Dieses Bild entstand Ende Juli in Redding ganz im Norden von Kalifornien. Dort wütete seit mehreren Wochen das Ferguson-Feuer in den benachbarten Nationalparks Sequoia und Kings Canyon. © dpa | Hector Amezcua
Feuerwehrleute am Rande eines Waldbrands in Scotts Valley nahe Lakeport.
Feuerwehrleute am Rande eines Waldbrands in Scotts Valley nahe Lakeport. © dpa | Kent Porter
Lakeport, Kalifornien: Ein Feuerwehrmann überwachte ein brennendes Gebäude, um sicherzustellen, dass sich die Flammen nicht ausbreiteten.
Lakeport, Kalifornien: Ein Feuerwehrmann überwachte ein brennendes Gebäude, um sicherzustellen, dass sich die Flammen nicht ausbreiteten. © dpa | Noah Berger
Oakhurst in der Nähe des Yosemite-Nationalparks in Zentralkalifornien: Der Park war wegen der Brände für Besucher gesperrt.
Oakhurst in der Nähe des Yosemite-Nationalparks in Zentralkalifornien: Der Park war wegen der Brände für Besucher gesperrt. © dpa | Noah Berger
Wenn das Feuer naht, bleibt oft nur wenig Zeit zur Flucht: Diese Frau rettete ihre Habseligkeiten mit einer Schubkarre vor den Bränden in Lakeport.
Wenn das Feuer naht, bleibt oft nur wenig Zeit zur Flucht: Diese Frau rettete ihre Habseligkeiten mit einer Schubkarre vor den Bränden in Lakeport. © dpa | Noah Berger
Mark Petersons Haus in Redding wurde durch ein Feuer zerstört.
Mark Petersons Haus in Redding wurde durch ein Feuer zerstört. © dpa | Noah Berger
Vom Dardanelle Resort in Tuolumne County blieben nach dem Feuer nur rauchende Trümmer.
Vom Dardanelle Resort in Tuolumne County blieben nach dem Feuer nur rauchende Trümmer. © dpa | Marty Bicek
Apokalyptisch.
Apokalyptisch. © dpa | Marty Bicek
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Anhaltend sommerliche Temperaturen und Trockenheit

Das Feuer bewege sich sehr schnell von einem eher abgelegenen in besiedeltes Gebiet, sagte der zuständige Sheriff Kory Hones. Es sei noch immer „sehr aktiv“. In mehreren Kirchen und großen Hallen fanden Menschen laut US-Medien Zuflucht.

In der Kleinstadt Paradise zerstörten die Flammen zahlreiche Gebäude.
In der Kleinstadt Paradise zerstörten die Flammen zahlreiche Gebäude. © REUTERS | STEPHEN LAM

„Das ist ein sehr gefährliches Feuer“, schrieb Kaliforniens Feuerbehörde CalFire auf Twitter. Die Behörden forderten Menschen in mehreren Städten des Westküstenstaates auf, ihre Häuser zu verlassen. Auch die US-Schauspielerin Alyssa Milano musste nach eigenen Angaben ihr Haus verlassen. Sie sei samt Kindern und Hunden geflohen, wie sie auf Twitter schrieb. Auch im Süden des Bundesstaates, im Bezirk Ventura County, seien Waldbrände ausgebrochen, schrieb die „Los Angeles Times“. Bei anhaltend sommerlichen Temperaturen und Trockenheit ist die Feuergefahr an der US-Westküste hoch. In diesem Sommer wüteten zahlreiche Großbrände, darunter auch in der Nähe des berühmten Yosemite-Nationalparks. Das bei Touristen beliebte Yosemite-Tal war wegen starker Rauchentwicklung für Besucher wochenlang gesperrt. (dpa/les)