Genua. In Genua sind bei einem Brückeneinsturz 43 Menschen getötet worden. Die Feuerwehr kann die Aufräumarbeiten aktuell nicht fortsetzen.

Nach dem Brückeneinsturz in Genua sind die Aufräumarbeiten noch lange nicht beendet. Und sie könnten sogar noch länger andauern – denn aus Sicherheitsgründen hat die Feuerwehr ihre Arbeiten an einem der noch vorhandenen Brückenpfeiler eingestellt.

Der Rumpf mache Geräusche, die sich von denen in den vergangenen Tagen unterschieden, sagte Feuerwehr-Sprecher Luca Cari am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Dieser Teil der Brücke verläuft über Häuser, die bereits evakuiert wurden. Die Bewohner der Häuser dürften deshalb von nun an keine persönlichen Gegenstände mehr aus ihren Wohnungen holen.

Am Montag sollten die ersten betroffenen Familien neue Bleiben bekommen, kündigte der Regionalpräsident von Ligurien, Giovanni Toti, auf Twitter an. Bis zum 20. September sollten weitere 40 Wohnungen zur Verfügung stehen, bis Ende des Monats weitere 100. „Innerhalb von maximal acht Wochen gibt es ein Zuhause für alle“, versprach er. Mehr als 500 Genuesen hatten ihre Wohnungen verlassen müssen.

43 Tote bei Brückeneinsturz in Genua

Während eines starken Unwetters war am vergangenen Dienstag der als Morandi-Brücke bekannte Polcevera-Viadukt eingestürzt, 43 Menschen starben. Die Brücke in Genua gehörte zur Autobahn 10, die eine wichtige Verbindungsstraße in anliegende italienische Regionen und nach Südfrankreich ist. Die genaue Ursache für den Einsturz ist noch unklar. Experten vermuten aber, dass die Katastrophe durch den Riss eines Tragseils verursacht worden sein könnte.

Einem Medienbericht zufolge war bereits im Februar bekannt, dass die Seile der Morandi-Brücke von Rost befallen waren. Das bestätige das Protokoll einer Sitzung von mindestens sieben Ingenieuren, die den italienischen Staat und den Autobahnbetreiber Autostrade per l'Italia vertreten hatten, wie das Nachrichtenmagazin „L'Espresso“ am Wochenende berichtete. Das Ergebnis der Überprüfung habe weder zu einer Sperrung noch zu einer Begrenzung des Verkehrs auf der Brücke geführt, schrieb „L'Espresso“. Aus dem Verkehrsministerium verlautete, es liefen interne Prüfungen zu dieser Frage. (dpa)