Detroit. Abschiednehmen von einer Legende: Am 31. August soll „Queen of Soul“ Aretha Franklin beerdigt werden. Vorher wird sie noch aufgebahrt.

Die am Donnerstag gestorbene US-Sängerin Aretha Franklin soll am 31. August in Detroit (US-Staat Michigan) beigesetzt werden. Wie ihre Sprecherin mitteilte, soll die Trauerfeier im Greater Grace Temple der Autostadt im Kreis von Familie und Freunden stattfinden. Franklin werde auf dem Woodlawn-Friedhof in Detroit bestattet, wo auch ihr Vater, drei Geschwister und ein Neffe beigesetzt wurden.

Die Trauerfeierlichkeiten beginnen Tage zuvor im Charles H. Wright-Museum für afroamerikanische Geschichte, wo die Sängerin am 28. und 29. August öffentlich aufgebahrt werden soll.

Das Leben von Sängerin Aretha Franklin

Die Soul-Sängerin Aretha Franklin war eine der bekanntesten Sängerinnen ihrer Generation. Sie starb am 16. August 2018 an Krebs. Wir zeigen Bilder aus ihrem Leben.
Die Soul-Sängerin Aretha Franklin war eine der bekanntesten Sängerinnen ihrer Generation. Sie starb am 16. August 2018 an Krebs. Wir zeigen Bilder aus ihrem Leben. © REUTERS | REUTERS / JOSE LUIS MAGANA
Bekannt wurde Franklin im Jahr 1967 vor allem durch ein Cover von Otis Reddings Song „Respect“. Steil ansetzende Bläser, dazu ein heiter verzerrtes Gitarrenriff und dann eine Aretha Franklin, die mit all ihrem Soul ins Mikrofon schmettert: „What you want / Baby, I got it / What you need / Do you know I got it / All I’m askin’ / Is for a little respect“. Was sollte man darauf noch antworten?
Bekannt wurde Franklin im Jahr 1967 vor allem durch ein Cover von Otis Reddings Song „Respect“. Steil ansetzende Bläser, dazu ein heiter verzerrtes Gitarrenriff und dann eine Aretha Franklin, die mit all ihrem Soul ins Mikrofon schmettert: „What you want / Baby, I got it / What you need / Do you know I got it / All I’m askin’ / Is for a little respect“. Was sollte man darauf noch antworten? © picture alliance / Everett Colle | dpa Picture-Alliance / ©Universal/Courtesy Everett Coll
Die Wucht, mit der Franklin ihren Gospel-geladenen Gesang in Studios und auf Bühnen niedergehen ließ, konnte erschüttern. Schwarze Bürgerrechtler, unterdrückte Frauen, Vietnamkriegsgegner – die sozialen Bewegungen der 1960er und 70er Jahre in den USA erkannten die Wirkung von Franklins gewaltigem Gesang und vereinnahmten ihn für sich.
Die Wucht, mit der Franklin ihren Gospel-geladenen Gesang in Studios und auf Bühnen niedergehen ließ, konnte erschüttern. Schwarze Bürgerrechtler, unterdrückte Frauen, Vietnamkriegsgegner – die sozialen Bewegungen der 1960er und 70er Jahre in den USA erkannten die Wirkung von Franklins gewaltigem Gesang und vereinnahmten ihn für sich. © dpa | Anonymous
„Lady Soul“ lieferte den Soundtrack ihrer Zeit.
„Lady Soul“ lieferte den Soundtrack ihrer Zeit. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool / Remo Bodo Tietz
Mit insgesamt 18 Grammys wurde Aretha Franklins Werk ausgezeichnet. Nach ihrem Tod würdigte die Recording Academy, die die Musikpreise verleiht, Franklin als eine „unvergleichliche Künstlerin“ mit einer der „tiefgreifendsten Stimmen“ der Musikbranche.
Mit insgesamt 18 Grammys wurde Aretha Franklins Werk ausgezeichnet. Nach ihrem Tod würdigte die Recording Academy, die die Musikpreise verleiht, Franklin als eine „unvergleichliche Künstlerin“ mit einer der „tiefgreifendsten Stimmen“ der Musikbranche. © dpa | dpa
Mit Titeln wie „Respect“, „Chain Of Fools“ und „I Say a Little Prayer“ fand Franklin (hier mit Soul-Kollege James Brown) immer größere Gefolgschaft.
Mit Titeln wie „Respect“, „Chain Of Fools“ und „I Say a Little Prayer“ fand Franklin (hier mit Soul-Kollege James Brown) immer größere Gefolgschaft. © dpa | Joe Kennedy
Diese Titel haben längst ein Eigenleben entwickelt und gehören in Playlisten bei Protestmärschen, Werbeagenturen, Karaoke-Bars und Best-of-Abenden. Dass Franklin diese Hits oft nicht selbst schrieb, sondern sie einfach unfassbar bewegend einsang, interessierte dabei die wenigsten.
Diese Titel haben längst ein Eigenleben entwickelt und gehören in Playlisten bei Protestmärschen, Werbeagenturen, Karaoke-Bars und Best-of-Abenden. Dass Franklin diese Hits oft nicht selbst schrieb, sondern sie einfach unfassbar bewegend einsang, interessierte dabei die wenigsten. © REUTERS | HANDOUT
So war es auch bei der Ballade „(You Make Me Feel Like) A Natural Woman“ von Songschreiberin Carole King. Franklin brachte mit dem Titel an Weihnachten 2015 im Kennedy Center sogar den damaligen US-Präsidenten Barack Obama zum Weinen.
So war es auch bei der Ballade „(You Make Me Feel Like) A Natural Woman“ von Songschreiberin Carole King. Franklin brachte mit dem Titel an Weihnachten 2015 im Kennedy Center sogar den damaligen US-Präsidenten Barack Obama zum Weinen. © dpa | Jeff Kowalsky
2009 hatte die „Queen of Soul“ bei der Vereidigung von Barack Obama zum 44. und ersten schwarzen Präsidenten der Vereinigten Staaten gesungen.
2009 hatte die „Queen of Soul“ bei der Vereidigung von Barack Obama zum 44. und ersten schwarzen Präsidenten der Vereinigten Staaten gesungen. © REUTERS | JASON REED
2011 trafen die Obamas und Franklin wieder aufeinander, als die Gedenkstätte für Bürgerrechtsaktivist Martin Luther King Jr. in der Hauptstadt Washington eingeweiht wurde. Zur Unterstützung von Kings Arbeit war Franklin schon in den 60er Jahren aufgetreten.
2011 trafen die Obamas und Franklin wieder aufeinander, als die Gedenkstätte für Bürgerrechtsaktivist Martin Luther King Jr. in der Hauptstadt Washington eingeweiht wurde. Zur Unterstützung von Kings Arbeit war Franklin schon in den 60er Jahren aufgetreten. © REUTERS | LARRY DOWNING
2005 verlieh der damalige Präsident George W. Bush Aretha Franklin die Freiheitsmedaille, die höchste Auszeichnung, die der Präsident an Zivilisten vergeben kann.
2005 verlieh der damalige Präsident George W. Bush Aretha Franklin die Freiheitsmedaille, die höchste Auszeichnung, die der Präsident an Zivilisten vergeben kann. © REUTERS | JASON REED
Franklin wurde in Memphis im Südstaat Tennessee geboren und wuchs in der Autometropole Detroit in Michigan auf. Mit ihren Schwestern Carolyn und Erma, die beide ebenfalls Musiker-Karrieren einschlugen, sang sie in den 1950er Jahren in der Kirche ihres Vaters. Aretha Franklin war zweimal verheiratet und hatte vier Kinder.
Franklin wurde in Memphis im Südstaat Tennessee geboren und wuchs in der Autometropole Detroit in Michigan auf. Mit ihren Schwestern Carolyn und Erma, die beide ebenfalls Musiker-Karrieren einschlugen, sang sie in den 1950er Jahren in der Kirche ihres Vaters. Aretha Franklin war zweimal verheiratet und hatte vier Kinder. © dpa | Andy Martin Jr.
Im Jahr 2010 wurde bei Aretha Franklin zum ersten Mal Krebs diagnostiziert. Ihren letzten großen Auftritt hatte sie im November 2017. Damals sang sie bei einem Konzert in New York.
Im Jahr 2010 wurde bei Aretha Franklin zum ersten Mal Krebs diagnostiziert. Ihren letzten großen Auftritt hatte sie im November 2017. Damals sang sie bei einem Konzert in New York. © picture alliance/ASSOCIATED PRESS | AP Content
Die „Rock and Roll Hall of Fame“, die sie 1987 als erste Frau überhaupt aufgenommen hatte, beschrieb sie so: Franklin „nahm viele Rollen an – die fromme Gospelsängerin, die sinnliche R&B-Sirene, das Pop-Crossover-Phänomen, Lady Soul – und beherrschte sie alle.“ Der frühere US-Präsident Bill Clinton sagte: „Mehr als 50 Jahre lang hat sie unsere Seelen berührt.“
Die „Rock and Roll Hall of Fame“, die sie 1987 als erste Frau überhaupt aufgenommen hatte, beschrieb sie so: Franklin „nahm viele Rollen an – die fromme Gospelsängerin, die sinnliche R&B-Sirene, das Pop-Crossover-Phänomen, Lady Soul – und beherrschte sie alle.“ Der frühere US-Präsident Bill Clinton sagte: „Mehr als 50 Jahre lang hat sie unsere Seelen berührt.“ © REUTERS | ERIC THAYER
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Aretha Franklin bekam 18 Grammys

Franklin war am Donnerstag im Alter von 76 Jahren in ihrem Haus in Detroit an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben. Die 1942 in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee geborene Sängerin wurde mit Titeln wie „Respect“, „Chain of Fools“ und „I Say a Little Prayer“ berühmt. Für ihren von Gospel und Jazz beeinflussten Soulgesang wurde sie mit 18 Grammys ausgezeichnet. Mehr als 100 Lieder von ihr schafften es in die Charts. (dpa)