New Delhi. Der Süden Indiens leidet derzeit unter heftigen Monsunregenfällen. Die Wassermassen haben schon Hunderttausende obdachlos gemacht.

Bei den Monsunfluten in Südindien liegt die Zahl der Toten nun bei 351. Davon kamen 191 seit dem 8. August ums Leben, wie der Chef der Katastrophenschutzbehörde des Bundesstaates Kerala, P.H. Kurien, am Montag auf Anfrage mitteilte. Die Gesamtzahl berücksichtige alle Opfer der Monsunzeit in Kerala seit Ende Mai.

Regierungschef Narendra Modi ordnete am Samstag Luftbildaufnahmen an und versprach, Nothilfe nach Kerala zu schicken. In vielen Städten und Dörfern stieg das Wasser so hoch, dass zweigeschossige Gebäude überflutet wurden. Mehr als 223.000 Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen, sie seien in den mehr als 1500 Rettungscamps untergekommen, erklärte die Regierung.

Heftige Monsunregenfälle seit Anfang August

Allein am Freitag wurden 82.000 Menschen in Sicherheit gebracht. 30 Militärhubschrauber und rund 400 Boote waren an den Rettungsarbeiten beteiligt. Regierungschef Narendra Modi versprach Nothilfe in Höhe von 5 Milliarden Rupien (rund 60 Millionen Euro). Die Regierung des Bundesstaats verlangt jedoch 20 Milliarden Rupien. Die Schäden hätten Schätzungen zufolge bereits eine Höhe von 195 Milliarden Rupien (2,4 Milliarden Euro) erreicht.

© dpa | K. Shijith

Die Menschen in dem auch bei Touristen beliebten Kerala kämpfen seit dem 8. August mit außerordentlich heftigen Monsunregenfällen. Die meisten Opfer seien ertrunken oder bei Erdrutschen umgekommen, hieß es. Zahlreiche Rettungskräfte seien im Einsatz, um Eingeschlossene in Sicherheit zu bringen. Zuletzt hatten Behörden 164 Todesopfer gemeldet.

Monsun dauert von Juni bis September

Die Monsunzeit dauert in Indien von Juni bis September. Die Regenfälle sind unerlässlich für die Landwirtschaft in Südasien, können aber enorme Zerstörungen anrichten. Im vergangenen Jahr kamen in Indien mehr als 1700 Menschen ums Leben. In diesem Jahr sind es bislang fast 1000. (dpa)