Port d’Alcúdia. Im Nordosten Mallorcas ist es zu Überflutungen gekommen. Schuld daran war ein Wetterphänomen, das als Meteotsunami bezeichnet wird.
Auf der beliebten Ferieninsel Mallorca ist es am Montag zu Überschwemmungen gekommen. Wie die „Mallorca Zeitung“ berichtet, habe es in Port d’Alcúdia im Nordosten der Insel Überflutungen gegeben. Verletzt wurde offenbar niemand.
Schuld daran sei das auch als Meteotsunami bezeichnete Wetter-Phänomen Rissaga. Anders als bei einem richtigen Tsunami, die meist durch Erdbeben ausgelöst werden, werden Rissagas durch Luftdruckschwankungen oder heftige Winde verursacht.
Rissagas nicht nur auf Mallorca
Ein Fischer beschrieb gegenüber dem Blatt „Diaro de Mallorca“, dass er noch nie eine solche Rissaga gesehen hätte. Einen Meter sei das Meer angestiegen und habe plötzlich die Promenade überflutet. Ganze zwei Stunde habe es gedauert, bis das Wasser wieder zurückgewichen sei, wie es weiter heißt.
Ein auf Twitter kursierendes Video zeigt, wie eine große Welle die Strandpromenade überflutet. Zahlreiche Cafés und Bars stehen unter Wasser. Zudem wurden einige Boote im Hafen beschädigt.
Auf den Balearen sind diese Wetterphänomene relativ häufig zu beobachten, auch wenn sie meist nur sehr schwach ausfallen. Laut der „Mallorca Zeitung“ sorgten Rissagas 1984 und 2006 für große Schäden. Der Tod eines deutschen Urlaubers, der von einer Welle im Süden der Insel erfasst wurde, hängt mit dem Wetterphänomen offenbar nicht zusammen.
Rissagas kommen nicht nur auf den Balearen vor – sie werden allerdings je nach Region unterschiedlich bezeichnet. Während sie auf Sizilien in Italien Marrubio genannt werden, heißen sie auf Malta Milghuba. (bekö)