Guangzhou. Nach einem Streit zündet ein Betrunkener in China eine große Karaoke-Bar an. Er blockiert wohl die Türen – es gibt kein Entkommen.

Bei einem Feuer durch Brandstiftung in einer Karaoke-Bar sind in Südchina 18 Menschen ums Leben gekommen. Fünf weitere wurden verletzt. Nach einem Streit hatte ein Betrunkener in der Nacht zum Dienstag den Brand in der dreistöckigen „Lan Kwai Fong“-Bar in Qingyuan (Provinz Guangdong) gelegt. Nach Angaben des Staatsfernsehens soll der 32-Jährige vorher sogar noch den Eingang verbarrikadiert haben. Er wurde gefasst.

Der Mann gestand die Tat, wie auf einem Video von der Festnahme im Internet zu sehen war. „Ich habe das Feuer gelegt“, sagte der 32-Jährige. „Ich war betrunken und hatte Streit mit jemandem.“ Er habe die Personen in der Bar kennengelernt und mit ihnen getrunken. Nachdem er das Feuer gelegt habe, sei er abgehauen. Er sei vor dem Morgengrauen nach Hause und habe sich schlafen gelegt.

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Nach dem ersten Notruf eine halbe Stunde nach Mitternacht seien Feuerwehr, Krankenwagen und Behördenvertreter zum Brandort geeilt, berichtete die Polizei. 25 Minuten später seien die Flammen gelöscht gewesen. Auf Videos, die das Staatsfernsehen verbreitete, war zu sehen, wie die Karaoke-Bar lichterloh brannte. Opfer wurden auf Bahren zu Fahrzeugen getragen. Viele Schaulustige hatten sich versammelt, sahen der Feuerwehr bei den Löscharbeiten zu.

Belohnung von 25.000 Euro für Hinweise

Eine Plane verdeckt die Feuerstätte der Karaoke-Bar.
Eine Plane verdeckt die Feuerstätte der Karaoke-Bar. © dpa | Deng Hua

Die Polizei stellte rasch eine Belohnung von umgerechnet 25.000 Euro für Hinweise für die Ergreifung des Täters in Aussicht. Er wurde schnell identifiziert, so dass sein Name und Foto mit dem Fahndungsaufruf verbreitet wurden. Noch am Vormittag wurde der Mann bei sich zuhause festgenommen. In dem Video gestand er die Tat, doch wurde darin nicht erwähnt, dass er den Eingang blockiert haben soll.

Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Xinhua verletzte sich der Brandstifter bei dem Feuer selbst, doch offenbar nicht schwer. Im Internet kursierten später noch Gerüchte, dass es angeblich mehr als 20 Tote gegeben haben soll. Doch dementierte die Polizei die Angaben.

Am Morgen danach zeigte sich am Brandort ein Bild der Zerstörung. „Es sind viele Leute hier, die aufräumen“, berichtete die Besitzerin eines benachbarten Restaurants telefonisch der Deutschen Presse-Agentur. Andere Lokale seien von dem Feuer aber nicht betroffen gewesen. „Nur die Karaoke-Bar brannte aus.“ (dpa)