Berlin. Den strengen Geruch des Urins kennt fast jeder, der mal Spargel gegessen hat. Was ist die Ursache? Und warum trifft es nicht jeden?

Der Verzehr von Spargel kann zu strengem Urin-Geruch führen


  • 15 Minuten nach dem Essen fängt es an

  • Nicht alle Spargel-Esser sind betroffen

  • Spargel ist gesund und beliebt. Doch der Verzehr hat eine negative Nebenwirkung: Wer nach einer Spargelmahlzeit auf die Toilette geht, dem fällt der beißende Geruch des Urins auf. In Sorge müssen Spargel-Freunde deshalb aber nicht geraten. Die unangenehme „Duftnote“ ist völlig ungefährlich. Wir erklären, wie es dazu kommt:

    Spargel-Fan

    • Was hat der menschliche Stoffwechsel mit dem Spargel-Urin zu tun?

    Spargel – sowohl der weiße als auch der grüne – enthält die sogenannte Asparagusinsäure. Dabei handelt es sich um eine Schwefelverbindung, wie die „Apotheken Umschau“ beschreibt. Der Körper verstoffwechselt die Asparagusinsäure und scheidet die Abbauprodukte mit dem Urin aus. Diese Abbauprodukte sind für den strengen Geruch verantwortlich.

    Apropos strenger Geruch: Das Sekret, das ein Stinktier bei Gefahr verspritzt, verfügt über ganz ähnliche chemische Verbindungen.

    • Warum riecht der Urin quasi direkt nach dem Spargelverzehr anders als sonst?

    Spargel wirkt harntreibend. Deshalb ist die spargeltypische Urinnote meist schon beim ersten Toilettengang nach dem Verzehr, also etwa 15 Minuten danach, bemerkbar.

    • Sind alle Menschen betroffen?

    Nicht bei allen Menschen führt der Verzehr von Spargel dazu, dass es beim Toilettengang „spargelt“. Laut einem Bericht des Bayerischen Rundfunks fehlt manchen Menschen das Enzym, das für den Abbau der Asparagusinsäure nötig ist.

    Diese Enzymausstattung sei vererbbar: Wenn es bei beiden Elternteilen rieche, stinke es auch bei deren Kindern, heißt es in dem Bericht.

    • Lässt sich der Spargel-Geruch im Urin verhindern?

    Menschen, die über das entsprechende Enzym zum Abbau der Asparagusinsäure verfügen, können nicht verhindern, dass der Urin nach dem Spargelverzehr unangenehm riecht. Aber schneller loswerden kann man den Geruch schon, wie die „Apotheken Umschau“ beschreibt. Reichliches Trinken helfe dabei, die Abbauprodukte schnell aus dem Körper zu spülen.

    • Sollte man nicht lieber auf Spargel verzichten?

    Spargel ist kalorienarm und sehr gesund. Er enthält neben der Asparagusinsäure auch Kalium, Phosphor, Kalzium, Folsäure und das Provitamin A sowie die Vitamine B1, B2, C, E. Deshalb sollte der Geruch nicht davon abhalten, sich den Spargel schmecken zu lassen.

    Allerdings gibt es Ausnahmen: Menschen, die an Gicht oder Nierenerkrankungen leiden, sollten vorher mit ihrem Arzt sprechen und Spargel zur Not meiden. Auch stillende Mütter sollten Spargel nur in geringen Mengen verzehren. Denn der Geschmack geht auf die Muttermilch über – und das mögen Säuglinge nicht gerne.