Erfurt. Nach dem Sprengstofffund im Kreis Saalfeld-Rudolstadt laufen die Ermittlungen. Der Hintergrund des Funds ist aber noch nicht geklärt.

2,3 Kilogramm Sprengstoff und etwa 100 Kilogramm Chemikalien hat die Polizei im Kreis Saalfeld-Rudolstadt in der vergangenen Woche sichergestellt. Der Hintergrund für den Sprengstofffund ist nach Angaben von Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) aber noch nicht endgültig geklärt.

Nach bisherigem Ermittlungsstand gibt es keine konkreten Hinweise, dass die beiden Tatverdächtigen im Alter von 25 und 31 Jahren einen Anschlag planten, sagte Maier am Dienstag im Landtag in Erfurt. Einbezogen in die Untersuchungen seien sowohl das Landeskriminalamt als auch der Staatsschutz, so der Minister.

Die Oppositionsfraktionen CDU und AfD hatten eine Debatte zu dem Vorfall mit einem Dringlichkeitsantrag, dem Linke, SPD und Grüne zustimmten, auf die Tagesordnung des Landtags gesetzt. Die Opposition sprach von möglichem Linksterrorismus. CDU und AfD warfen Rot-Rot-Grün erneut vor, zu einer möglichen Bombenbauerwerkstatt der linken Szene über Tage geschwiegen zu haben.

„Tatverdächtiger war politisch links“

Georg Maier (SPD), der thüringische Innenminister, im Plenarsaal des Thüringer Landtages.
Georg Maier (SPD), der thüringische Innenminister, im Plenarsaal des Thüringer Landtages. © dpa | Martin Schutt

Grund für den Verdacht der Opposition ist, dass der 31 Jahre alte Tatverdächtige früher einem vom Land ausgezeichneten „Bündnis für Zivilcourage und Menschenrechte“ im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt angehörte. Maier bestätigte das frühere politische Engagement des Mannes. „Ein Tatverdächtiger war politisch links“, sagte er.

Gegen die beiden Männern wird laut Maier wegen Verdachts auf ein Explosions- oder Strahlungsverbrechen ermittelt. (dpa/jei)