Weißwasser. Spektakulärer Fund im Tagebau-Gebiet in Sachsen: Archäologen fanden eine vollständige Siedlung aus der Bronzezeit. Sie sind begeistert.

Archäologen haben in Sachsen eine mehr als 3000 Jahre alte Siedlung aus der Bronzezeit entdeckt. Die Wohnsiedlung sei vollständig erhalten und bestehe aus einem Wirtschaftsareal und einem umfangreichen Bestattungsplatz, teilten das Unternehmen Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG) und das Landesamt für Archäologie Sachsen am Samstag mit.

Alle Siedlungsbestandteile auf einer Fläche von rund zwei Hektar seien zwischen 1400 und 1000 v. Chr. genutzt worden. Es handle es um eine „sensationellen Entdeckung“.

Siedlung wird komplett untersucht

Die Bronzezeit begann in Mitteleuropa etwa um 1800/1700 v. Chr. und ging bis 800/700 v. Chr. In dieser Zeit war das Metall Bronze der wichtigste Werkstoff und diente zur Herstellung von Werkzeugen, Waffen und Schmuck.

Archäologe Wolfgang Ender mit einem bronzezeitlichen Grabgefäß.
Archäologe Wolfgang Ender mit einem bronzezeitlichen Grabgefäß. © dpa | Oliver Killig

Die Bronzezeit-Siedlung sei bei Vorarbeiten zur geplanten Kohleförderung im Tagebau Nochten entdeckt worden, hieß es weiter. Dabei seien sieben Hausgrundrisse, darunter vier typische Wandgräbchenhäuser mit Schwebebalken und Fachwerkkonstruktion, nachgewiesen worden. Über 200 eng beieinander liegende Gruben dienten nach derzeitigem Kenntnisstand als Speicherareal für Getreidevorräte.

Alle Fundstellen würden bis zur heranrückenden Kohleförderung vollständig untersucht. „Sie werfen ein neues Bild auf die wirtschaftlichen Grundlagen der dichten bronzezeitlichen Besiedlung der Oberlausitz“, sagte der Referatsleiter beim Landesamt für Archäologie Sachsen, Wolfgang Ender. (epd/dpa)