Austin. Er ist für den Mord seiner Mutter verantwortlich. Dennoch bat sein Vater um Gnade – und bewahrte den Verurteilten vor der Todesstrafe.

Eine Stunde vor der geplanten Hinrichtung eines 38-Jährigen im US-Bundesstaat Texas hat Gouverneur Greg Abbott das Todesurteil in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt. Der Vater des Mannes habe um Gnade für seinen Sohn gebeten – obwohl dieser 2003 als Drahtzieher des Mordes an der eigenen Mutter und dem Bruder verurteilt worden war, berichteten der TV-Sender BBC und andere Medien am Donnerstag (Ortszeit). Er wolle nicht „das letzte Mitglied seiner direkten Familie im Namen der Justiz“ verlieren, zitierte BBC den Vater.

Am selben Tag standen noch zwei weitere Exekutionen in den USA an, von denen eine in Florida vollstreckt und eine weitere in Alabama gestoppt wurde. Hätten alle drei Exekutionen wie geplant stattgefunden, wäre es die Nacht mit den meisten Hinrichtungen seit 2010 gewesen, schrieb die Zeitung „USA Today“.

Hinrichtung in Alabama wegen Krebserkrankung gestoppt

In Florida starb den Berichten zufolge ein vor mehr als 30 Jahren wegen Vergewaltigung und Tötung einer 21-Jährigen verurteilter Mann durch eine Giftspritze. In Alabama indes gelang es dem Anwalt eines verurteilten Mörders, unter Hinweis auf die schlechten Venen des krebskranken Mannes die Hinrichtung zunächst zu verzögern.

Am späten Donnerstag kurz vor Mitternacht sei die Exekution dann ganz gestoppt worden, berichtete das Nachrichtenportal „AL.com“. Das medizinische Personal sei zu dem Schluss gekommen, dass nicht genug Zeit sei, eine Hinrichtung des 61-Jährigen auf „menschliche Weise“ zu gewährleisten. (dpa)