München. Gleich an drei Bergen in Oberbayern sind am Sonntag Schneemassen ins Tal gerutscht. Dabei kam ein Skifahrer aus Sachsen ums Leben.

Nach einem Lawinenabgang in den bayerischen Alpen ist ein 30 Jahre alter Skifahrer aus Sachsen im Krankenhaus gestorben. Der Mann aus Oberwiesenthal hatte am Sonntagvormittag eine Skitour im Geigelsteingebiet unternommen und sich an einer Alm mit einem 57-Jährigen zusammengeschlossen, teilte die Polizei am Abend mit. Die Männer beschlossen, über einen steilen Rücken abzufahren.

„Der 57-Jährige fuhr voraus und bemerkte kurze Zeit später, dass er von hinten von einer Lawine erfasst wurde“, hieß es weiter. Er schaffte es jedoch, an der Oberfläche zu bleiben und konnte sich selbst befreien. Da er seinen Begleiter nicht mehr sehen konnte, suchte er ihn mit seinem Lawinenverschüttungssuchgerät. Er konnte ihn finden und aus dem Schnee graben.

Wegen der Witterung war ein Hubschrauberflug anfangs nicht möglich, Rettungskräfte mussten zum Teil mit Pistenraupen zur Unfallstelle gelangen. Nach dem Transport ins Krankenhaus erlag der Mann jedoch seinen Verletzungen.

Drei Lawinenabgängen in Oberbayern am Sonntag

Bei den insgesamt drei Lawinenabgängen in Oberbayern am Sonntag sind fünf Menschen verletzt worden. Ein Teil von ihnen konnte sich selbst retten, den weiteren half die Bergwacht, wie die Polizei mitteilte. Alle Betroffenen kamen zunächst in medizinische Behandlung. Ob und wie schwer sie verletzt wurden, war zunächst unklar.

Die Bergwacht hatte am Sonntag umfangreiche Suchmaßnahmen eingeleitet. Nach starkem Schneefall in der Nacht zuvor waren im Lauf des Tages sowohl am 1808 Meter hohen Geigelstein in den Chiemgauer Alpen als auch am 1619 Meter hohen Brünnstein im Mangfallgebirge und dem Zwiesel (1348 Meter) nahe Bad Tölz Schneemassen in Richtung Tal gestürzt.

Erhebliche Lawinengefahr in Österreich, Schweiz und Bayern

Laut Warndienst herrscht in den gesamten bayerischen Alpen derzeit erhebliche Lawinengefahr. Durch den Neuschnee vom Wochenende seien störanfällige Ansammlungen von Triebschnee entstanden. Durch starken Wind sei die Verbindung unterschiedlicher Schneeschichten sehr instabil.

Da es zudem in den kommenden Tagen wärmer und regnerischer werden solle, steige die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen, teilte der Lawinenwarndienst Bayern mit. Auch in Österreich verschärfte sich die Lage: In Teilen von Salzburg, Tirol, Vorarlberg und Niederösterreich hoben die Behörden die Warnstufe von 3 (erheblich) auf 4 (groß) an.

Zermatt erneut von Außenwelt abgeschnitten

In Bellwald (Schweiz) und im Nachbarort Zermatt sind rund 9000 Menschen eingeschneit oder wegen Lawinengefahr von der Außenwelt abgeschnitten.
In Bellwald (Schweiz) und im Nachbarort Zermatt sind rund 9000 Menschen eingeschneit oder wegen Lawinengefahr von der Außenwelt abgeschnitten. © dpa | Jean-Christophe Bott

Im schweizerischen Zermatt am Fuß des Matterhorns sind rund 9000 Menschen zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen von der Außenwelt abgeschnitten, da bereits abgegangene Lawinen oder hohe Lawinengefahr die Zufahrtsstraßen und Bahngleise versperren. (dpa/aba)