Berlin. Arnold Schwarzenegger spricht im Interview über die „Terminator“-Filme, über Politik und über das Älterwerden.

Mächtige Stimme, massiver Körper und markiger Händedruck – wer Arnold Schwarzenegger begegnet, erlebt einen Mann, der vor allem eins ausstrahlt: Stärke. Rüdiger Sturm sprach mit dem Hollywoodstar, dessen Paradefilm „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ am heutigen Dienstag in einer 3-D-Fassung deutschlandweit gezeigt wird. Der Kinohit aus dem Jahr 1991 wurde von Regisseur James Cameron neu überarbeitet. Vor Kurzem bestätigte der Schauspieler, dass er bei „Terminator 6“ dabei sein wird. Drehbeginn soll 2018 sein.

Sie tragen einen Ring mit Totenkopf. Sind Sie in morbider Stimmung?

Absolut nicht. In den muss man nichts hineingeheimnissen. Den hat mir meine Tochter zu Weihnachten geschenkt, weil sie weiß, dass ich die Dinger sammle. Mein Gouverneursring, den ich an der anderen Hand trage, ist da schon wichtiger. Ich bin ein extrem positiver Mensch, weil ich mein Leben liebe.

Und Donald Trump verdirbt Ihnen auch nicht die Stimmung? Vor Kurzem haben Sie ihm erklärt, wie er auf die rassistischen Ausschreitungen hätte reagieren sollen.

Ich sehe das pragmatisch. Wenn er seinen Job gut macht, dann profitiert unser Land davon. Und wenn er schiefliegt, dann sage ich meine Meinung. In mancher Hinsicht bewegt er sich noch in der Steinzeit, zum Beispiel auch in Umweltfragen. Ich würde mir wünschen, er würde das nachmachen, was ich als Gouverneur in Kalifornien geleistet habe. Denn mit meiner Regierung habe ich damals gezeigt, wie viele Arbeitsplätze sich mit der Förderung umweltfreundlicher Technologien schaffen lassen. Vielleicht schaffe ich’s ja noch, dass ich mit meiner Botschaft zu ihm durchdringe. Andererseits richte ich meine Hoffnungen nicht unbedingt auf Politiker.

Sondern?

Auf die Menschen. Man muss von lokaler Ebene aus arbeiten, mit
einer Graswurzelbewegung. Ich möchte helfen, die Welt zu verändern, aber eben nicht innerhalb der politischen Institutionen. Deshalb unterstütze ich als Produzent auch Filme wie die Dokumentation „Wonders of the Sea“. Mein Neffe hatte mich auf den hingewiesen, und ich war sofort davon überzeugt. Denn wenn wir die Leute motivieren wollen, die Meere zu schützen, dann sollen wir ihnen zeigen, wie schön die Unterwasserwelt ist. Ich halte nichts davon, alles negativ zu formulieren: „Rauch dies nicht, mach nicht deinen Kamin an, nimm kein Flugzeug.“ Lieber feier ich die Welt und sage, dass das Glas halb voll ist. Dann sieht jeder einen Grund, etwas für die Umwelt zu tun.

Jetzt spielen Sie wieder den Terminator. Hatten Sie befürchtet, dass die Rolle in Vergessenheit gerät?

Das nicht. Aber als ich nach meiner Zeit als Gouverneur wieder zur Schauspielerei zurückgekehrt bin, habe ich schon überlegt, ob ich noch meine Fans habe. Aber zum Glück laufen meine Filme ständig im Fernsehen oder im Internet. Deshalb wurde ich auch ständig von Kindern angesprochen, die noch nicht geboren waren, als ich solche Rollen gespielt habe.

Sie sind 70. Fühlen Sie sich jung?

Na ja, mein Geist wäre noch gerne 30, aber mein Körper schafft das leider nicht mehr. Älterwerden ist schon auch nervig. Ich trainiere zwar jeden Tag und mache viel Sport, deshalb bin ich fit. Aber ich verletze mich leichter, vor allem wenn ich Filme drehe, und es dauert länger, bis ich mich erhole. Dafür bin ich aber klüger geworden.

Sie könnten ja kürzertreten.

Sie meinen, in Rente gehen? So etwas ist für mich unvorstellbar.