New York. Barbie programmiert jetzt – und kann das auch. Ein erster Ausflug der Puppe in die Welt der Computer war zum PR-Desaster geworden.

Die technischen Berufe halten endlich und endgültig auch Einzug in der Puppenwelt: Spielzeughersteller Mattel hat eine Barbie vorgestellt, die Spiele-Entwicklerin ist. “Wenn ein Mädchen mit einer Barbie spielt“, so interpretiert Mattel, „stellt es sich vor, was es alles werden kann.“ Und jetzt sollen sich Mädchen auch ganz selbstverständlich vorstellen können, am Rechner zu sitzen und Computerspiele zu schreiben.

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Über den US-Onlineshop kann die Puppe auch aus Deutschland bestellt werden, auf den deutschen Seiten findet sie sich dagegen bisher nicht.

In der Vergangenheit hatte sich der Spielzeughersteller oft den Vorwurf gefallen lassen müssen, mit seinen Puppen Kinder zu traditionellem Rollenverhalten zu programmieren: Die Barbie durfte sich mit ihrem Aussehen und mit Hausarbeit beschäftigen, und lebte vor, dass man am besten Topmodel wird. 2013 hatte es heftige Kritik gegeben, als Kinder auf dem Berliner Alexanderplatz ins 2500 rosafarbenen Quadratmeter große „Barbie Dreamhouse” eingeladen wurden. Bei der Eröffnung hatte eine barbusige Femen-Aktivistin mit einer brennenden Puppe und dem Schrei „Barbie sein ist kein Beruf“ Mattel geärgert und manches Kind verstört.

Nun arbeitet Barbie mit einem Computer, der nicht einmal rosa ist und hat ein Headset. Denn die Barbie soll Kinder noch eine Lektion lehren. Bei Spiele-Entwicklung geht es um viele Aspekte vom Storytelling über Design bis zur Programmierung. Und das geht nur gemeinsam. „Teamwork is important.“

Code auf dem Rechner ist echt

Die Bloggerin und Informatikerin Casey Fiesler, die sich schon lange kritisch mit Barbies und Computern befasst, ist nach ihren Recherchen zu der neuen Barbie voll des Lobes. Für das Magazin „Slate“ schrieb sie, dass der auf dem Rechner zu sehende Programmcode tatsächlich funktionieren würde („Barbie kann coden!“).

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Der Spielzeugkonzern habe sich sogar Beratung von Initiativen geholt, die Mädchen für das Programmieren begeistern wollen.

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2015 spielte Junge in Werbespot mit Barbie

Auch wenn die Barbie-Welt ohne Rosa weiterhin nicht vorstellbar ist, hat Mattel inzwischen eine Strategie entwickelt, um Vorwürfe zu kontern. Im vergangenen Jahr erschien erstmals ein Spot, in dem ein Junge mit einer Barbie spielte. „In 30 Sekunden werden 100 Jahre Geschlechterstereotypen zerbröselt“, gratulierte die US-Seite „Mashable“. Hinter dem Spot steckte zwar die Modemarke Moschino, die mit Mattel zusammen eine Edition herausgebracht hatte, ohne Mattels Einverständnis hätte es die Werbung aber sicher nicht gegeben.

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Zum Jahresanfang ließ Mattel dann neben neuen Hautfarben auch Varianten in „kurvig”, „groß” und „klein” heraus, um mit dem vermeintlichen Schönheitsideal zu brechen. Einige Wochen zuvor hatte Mattel seine Kampagne „#Youcanbeeverything“, „#Dukannstallessein“ gestartet. In einem mit versteckter Kamera gedrehten Film erklärten Mädchen Studenten in einem Hörsaal das Gehirn, machten einer Fußballmannschaft Beine und plauderten am Flughafen über Millionenverträge.

„Computer-Ingenieur Barbie“ war doofe Nuss

Mattel hatte sich schon einmal an eine Barbie in der Computerwelt gewagt, sich dabei aber eine blutige Nase geholt. „Ich kann Computer-Ingenieur sein“, verkündete eine Puppe. Konnte sie aber irgendwie doch nicht. In einem Buch dazu stellte sich Barbie beim Programmieren so dämlich an, dass Männer gönnerhaft das Problem lösen mussten. Mattel zog das Buch schnell zurück, eine Seite „Feminist Hacker Barbie“ rief auf, den Text umzuschreiben und sammelte eingeschickte Neufassungen des Comics. Und da ließ sich die programmierende Barbie von den Männern auch helfen: Sie durften ihr Kaffee bringen.

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