Lebenstedt. Sport- und Freizeitaktivitäten am Salzgittersee steht nichts mehr im Weg: Poseidon ist dank des Fackelschwimmens am Ostersonntag erwacht.

Ostersonntag am Salzgittersee: Die Spannung ließ sich kaum überbieten, als nach dreimaligem Ruf „Poseidon erwache“ die Wogen des sonst so friedlichen Binnengewässers tatsächlich auf mystische Art zu brodeln begannen und dem schäumenden Wasser der altgediente Meeresgott Poseidon – gut erkennbar an seinem magischen Dreizack – entstieg. Zuvor waren 43 Fackelschwimmer als mutige „Poseidon-Jäger“ auf Einladung des SG Sepia in die nur fünf Grad Celsius kalten Fluten gestiegen, um die mystische Meeresgestalt zum Auftauchen zu zwingen und damit die Sport- und Freizeitaktivtäten rund um den See offiziell zu eröffnen.

Neben den heimischen Hobbytauchern begleiteten viele Sportgäste aus befreundeten Tauchervereinen das Spektakel. „Es war wieder eine gelungene Veranstaltung“, zog Oliver Arsenjuk, Spartenleiter der Taucher im TG Sepia, am späten Abend nach der Rückkehrkontrolle aller Taucher einmal mehr eine positive Bilanz. Es war das 47. Fackelschwimmen, zu dem die Tauchsportgemeinschaft eingeladen hatte.

Ansturm auf Veranstaltung

„Im vergangenen Jahr waren es 5000 Besucher. Aber heute ist es sehr viel voller“, betonte Oliver Arsenjuk beim Blick entlang der Menschenmassen, die sich am Strand in der Reppner Bucht drängelten. Der milde Frühlingsabend und das offizielle Ende aller Corona-Einschränkungen hatten für einen Ansturm auf die Kult-Veranstaltung und die bunte Festmeile am Strand gesorgt.

Zum Abschluss des Fackelschwimmens gab es ein Feuerwerk über dem Salzgittersee.
Zum Abschluss des Fackelschwimmens gab es ein Feuerwerk über dem Salzgittersee. © Andrea Leifeld

Der große Dank des Spartenleiters galt den Aktiven der DLRG, die für die Sicherheit der „Poseidon-Jäger“ im Wasser gesorgt hatten und allen, die zum Gelingen des 47. Fackelschwimmens beigetragen hatten. Gerahmt wurde das Event von einem Feuerwerk über dem See und der musikalischen Stippvisite von Rita Spartenberger und Dirk Naumann, den Frontsängern der Cover-Band „Don’t be Bubu“ aus Salzgitter.

Event begann einst in kleinem Rahmen

In seiner Historie begann das heute so große Event eher im kleinen Rahmen: Das Fackelschwimmen reicht bis in die Gründungsjahre der TG Sepia zurück, als sich einige junge Bengel am Ostersonntag zu einem (oder deutlich mehreren) Bierchen am Seeufer trafen. Mit fortschreitender Party sei ihnen dann der Meeresgott Poseidon persönlich erschienen, der ihnen aus dem See zugewunken haben soll…

1974 erste Veranstaltung

Und aus dem ersten Schreck der jungen Burschen erwuchs die Idee. Bereits 1974 gab es das erste offizielle Fackelschwimmen. Es wurde zum alljährlichen Auftakt der See-Saison.

Im nächsten Jahr, zum 50-jährigen Bestehen der göttlichen Idee, sollen Tauchsportler aus Salzgitters Partnerstädten eingeladen werden, so die Pläne des Teams um Oliver Arsenjuk.