Braunschweig. Fast 1300 Menschen haben sich an einer Umfrage beteiligt. Sie äußern sich zu ÖPNV, Sicherheit, Sauberkeit, Kinderbetreuung, Wohnungsmarkt und mehr.

Zum sechsten Mal seit 2006 hat die Stadt eine Umfrage zur Lebensqualität in Braunschweig durchgeführt. 3200 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger waren im Herbst 2021 angeschrieben worden, also während der Corona-Pandemie. 1298 haben sich laut der Stadtverwaltung beteiligt und den Fragebogen ausgefüllt, das sind rund 41 Prozent. Die Ergebnisse gelten als repräsentativ für die Gesamtbevölkerung in Braunschweig. Die Befragung erfolgte durch das Markt- und Sozialforschungsinstitut IFAK.

Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage in Braunschweig

• 95 Prozent der Befragten sind zufrieden, in Braunschweig zu leben, und fühlen sich hier wohl. Dazu herrscht quer durch alle Altersgruppen Übereinstimmung. In der Generation 70plus haben sogar 99 Prozent angegeben, gern hier zu leben.

• Hohe Zufriedenheitswerte (80 Prozent und mehr) finden sich zum Beispiel auch hinsichtlich der öffentlichen Märkte, Plätze, Fußgängerzonen, Straßen und Gebäude, der Grünanlagen, der kulturellen Einrichtungen sowie der Erreichbarkeit des ÖPNV.

• Die Sauberkeit in Braunschweig wurde von zwei Drittel der Befragten als positiv bewertet. Die anderen erwarten hier offensichtlich Verbesserungen. Noch etwas mehr negative Äußerungen gibt es beim Thema Sicherheit (nachts): 37 Prozent sehen hier Probleme.

• Rund ein Drittel der Befragten sieht Nachholbedarf bei unkomplizierten und einfachen Abläufen in der Stadtverwaltung und bei der Höhe der Gebühren.

70 Prozent fordern: Stadt muss für ausreichend bezahlbaren Wohnraum sorgen

• Auffallend ist, dass 58 Prozent der Befragten das Wohnungswesen als wichtigstes Thema für Braunschweig benannt haben. Vor allem die 30- bis unter 50-Jährigen sehen bei der Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum Probleme. 66 Prozent beurteilen die Situation auf dem Wohnungsmarkt negativ. Fast 70 Prozent sind der Meinung, dass die Stadtverwaltung hier für Abhilfe zuständig ist. Als unzureichend wird von 43 Prozent der Befragten außerdem das Angebot an barrierefreien und altengerechten Wohnungen genannt.

In der Auswertung der Umfrage heißt es seitens der Stadtverwaltung: „Das Umfrageergebnis zum Thema Wohnraum legt in gewisser Weise den Schluss nahe, dass die private Wohnungswirtschaft kaum als bedeutender Akteur in der Wohnraumfrage von den Bürgerinnen und Bürgern gesehen wird – oder ihr kein ausreichendes Vertrauen für die Problemlösung geschenkt wird.“

Engagement für Familien wird von vielen als unzureichend bewertet

• Einen vergleichbaren Befund gibt es beim Thema „Suche nach Arbeitsplätzen für junge Leute“. Rund die Hälfte der Befragten sieht hier die Stadt in der Verantwortung. Die Einschätzung der Verwaltung zu diesem Punkt: „Eine Kommune hat in diesem Politikfeld, gemessen an den Optionen des Hauptakteurs Wirtschaft, nur äußerst begrenzte Gestaltungs- und Unterstützungsmöglichkeiten.“ Aus dem Umfrageergebnis könne geschlossen werden, dass die Menschen – wenn es zentrale Lebensbereiche betreffe – nur teilweise auf die Marktkräfte vertrauen wollten.

• Das Engagement für Familien wird von einer deutlichen Mehrheit der Befragten, die sich dazu äußern konnten, als unzureichend bewertet. 39 Prozent sind der Meinung, dass Politik und Verwaltung die Wünsche und Probleme von Familien nicht genügend beachten. Fast genauso viele wünschen sich zum Beispiel mehr Möglichkeiten zur Betreuung von Kindern unter drei Jahren.

• Beim Blick in die Zukunft sieht ein Viertel der Befragten eine negative Perspektive, 28 Prozent äußern sich positiv. Besser sieht es hingegen im Hier und Jetzt aus: 90 Prozent der Befragten sind mit ihrem persönlichen Leben zufrieden.

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