Wolfsburg. Für Mitte kommender Woche kündigt die Gewerkschaft Verdi wieder Streiks an. Wolfsburger sollten sich auf die nächsten Einschränkungen einstellen.

Erst vor wenigen Tagen legten Beschäftigte des Klinikums ihre Arbeit nieder. Nun steht in Wolfsburg der nächste große Warnstreik bevor, der viele Teile des öffentlichen Lebens lahmlegen könnte. Für kommenden Mittwoch, 22. März, hat die Gewerkschaft Verdi zum landesweiten Warnstreik im öffentlichen Dienst aufgerufen.

Wolfsburgerinnen und Wolfsburger sollten sich auf Einschränkungen einstellen. Aufgerufen sind unter anderem Beschäftigte der Verwaltung, städtischen Kitas, Müllabfuhr und Stadtwerke, des Jobcenters sowie der Agentur für Arbeit. Auch im Klinikum Wolfsburg sowie im öffentlichen Nahverkehr legen Mitarbeitende ihre Arbeit nieder. Das heißt: Es fahren den ganzen Tag über keine Busse der WVG in und um Wolfsburg. Wie die Wolfsburger Verkehrs-GmbH auf ihrer Internetseite informiert, finden lediglich die Fahrten der Subunternehmer statt. Die Streikfahrpläne sind online auf www.wvg.de einsehbar.

In Hannover ist laut der Gewerkschaft Verdi am Mittwoch eine zentrale Kundgebung geplant. Aus Wolfsburg werden am Morgen mehrere Busse mit Streikenden zur Großkundgebung starten. In der Landeshauptstadt soll um 11 Uhr der Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführer Frank Werneke auf dem Opernplatz sprechen.

Kurz vor der dritten Verhandlungsrunde will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeberseite weiter erhöhen. „Es geht darum, vor dem 27. März ein unmissverständliches Zeichen an die Arbeitgeber in den Kommunen und im Bund zur richten: Die Leute brauchen mehr Geld, und sie werden dafür kämpfen!“, kündigt Verdi-Bezirksgeschäftsführer Sebastian Wertmüller an.

Vergangenen Dienstag legten rund 170 Mitarbeitende des Klinikums Wolfsburg ihre Arbeit nieder (Archivfoto).
Vergangenen Dienstag legten rund 170 Mitarbeitende des Klinikums Wolfsburg ihre Arbeit nieder (Archivfoto). © Regios24 | Sebastian Priebe

Seit Januar wird bereits verhandelt. Die Gewerkschaft Verdi und der Deutsche Beamtenbund fordern im Tarifstreit eine 10,5-prozentige Gehaltserhöhung von mindestens 500 Euro im Monat, 200 Euro für Azubis. In der zweiten Tarifrunde Ende Februar haben die Arbeitgeber eine Lohnerhöhung um fünf Prozent sowie eine Einmalzahlung von 2500 Euro angeboten.

„Nach unzähligen Warnstreiks, Kundgebungen und Demonstrationen liegt immer noch kein diskutables Angebot vor“, sagt Sebastian Wertmüller. Der bisherige Vorschlag der Arbeitgeber bedeute einen weiteren Einkommensverlust für die Beschäftigten und werde von diesen als Frechheit wahrgenommen.

Bereits kurz vor den letzten Gesprächen hatten in Wolfsburg am 21. Februar Mitarbeitende des Klinikums, Kita-Fachkräfte, Busfahrer, Müllwerker und Angestellte des Jobcenters die Arbeit nieder- und damit Teile des öffentlichen Lebens lahmgelegt. Anfang März wurde erneut die WVG bestreikt. Vergangenen Dienstag legten dann etwa 170 Mitarbeitende des Klinikums ihre Arbeit nieder.