Braunschweig. Sie hängen an Brücken und Laternen: überdimensionierte Spiegeleier aus Styropor. Was soll diese Eulen-Spiegelei?

Es ist etwa einen halben Meter groß und leuchtet einem schon von Weitem in den Farben Weiß und Orange entgegen: An der Brücke am Gliesmaroder Bahnhof hängt hoch oben ein Spiegelei aus Styropor. Gut zwei Kilometer weiter, an der Berliner Straße in Volkmarode, klebt ebenfalls eines, und zwar an einer Laterne. Auch auf Braunschweiger Brücken wurden bereits überdimensionierte Eier gesichtet.

An der Bushaltestelle Moorhüttenweg in Volkmarode klebt ein Ei.
An der Bushaltestelle Moorhüttenweg in Volkmarode klebt ein Ei. © Braunschweiger Zeitung | Bernward Comes

Was sollen uns diese mysteriösen Eier sagen? Die Redaktion steht vor einem Rätsel. Die Eier selbst verraten nichts über ihren Ursprung, ihr Ziel oder ihre Schöpfer: kein Hinweis, nicht einmal ein QR-Code. Und wo ist eigentlich die Henne zum Ei?

Ist das Kunst: Eiweiß-Brücke statt Fettecke?

Handelt es sich um eine Kunstaktion nach dem Motto: Ist das Kunst, oder kann das weg? Eiweiß-Brücke statt Fettecke? Kreative Kunst im öffentlichen Raum oder eine verkopfte Installation zum Ei des Kolumbus? Die Homepage der Hochschule für Bildende Künste verrät jedenfalls nichts Derartiges.

Eier werden bekanntlich auch gerne zum Ausdruck von Protest genutzt, etwa in Form von Wurfgeschossen – manch ein Politiker kann ein Liedchen davon singen. Doch gegen wen oder was könnte hier protestiert werden? Ein Leser schreibt der Redaktion: „Ganz eindeutig, das war die Letzte Generation der Hühner, die gegen Kleinkäfighaltung protestieren.“ Schöne Idee, und Grund zum Protest hätten die Käfighühner auf jeden Fall – aber Beweise dafür gibt es nicht.

Dieses Foto von einem Ei auf einer Braunschweiger Brücke erreichte die Redaktion über Twitter.
Dieses Foto von einem Ei auf einer Braunschweiger Brücke erreichte die Redaktion über Twitter. © Privat

Ein Leser aus Volkmarode schreibt: „Wir haben erst gedacht, das sei eine Markierung für den Straßenbahnausbau.“ Auch das eher unrealistisch.

Plant die Stadt in diesem Jahr einen Eier-Parcours?

Gibt es dieses Jahr vielleicht statt des beliebten Licht-Parcours in Braunschweig einen Eier-Parcours, um Energie zu sparen? Wir horchen bei der Pressestelle der Stadt nach, was das alles soll. Die Sprecher eiern nicht lange rum, die Antwort ist deutlich: „Es liegen bei der Stadtverwaltung dazu keine Informationen vor. Wir können Ihnen daher leider nicht weiterhelfen.“

Und das allwissende Internet spuckt bei der Suche nach Eiern in Braunschweig lediglich Hinweise auf Bioeier, Freilandeier und Spiegeleier auf Speisekarten aus.

Also eine wirklich schlEIerhafte Aktion. Wer mehr weiß, gerne an: katja.dartsch@funkemedien.de

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